Pünktlichkeit im Job Deutsche Chefs besonders streng

Eschborn (RPO). Pünktlichkeit gilt als deutsche Tugend. Das macht sich auch im Job bemerkbar. Nach einer Umfrage des Jobportals Monster.de werden Verspätungen von jedem fünften deutschen Arbeitgeber nicht geduldet. In Österreich und der Schweiz geht es lockerer zu.

Verspätung auf dem Weg zur Arbeit
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Verspätung auf dem Weg zur Arbeit

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Foto: dapd

Hier heißt es in jedem Fall pünktlich sein, um Ärger mit dem Chef zu vermeiden. Immerhin 44 Prozent der befragten Deutschen geben an, dass ihr Arbeitgeber vereinzelte Verspätungen akzeptiert, es dürfe aber nicht zur Regel werden. 36 Prozent der Verspäteten bekommen kein Problem mit ihrem Chef, solange sie kurz über das verspätete Erscheinen informieren.

Die Nachbarländer Österreich und Schweiz sind deutlich lockerer eingestellt. In Österreich geben 46 Prozent der Befragten an, dass es kein Problem ist, zu spät zu kommen, wenn man kurz Bescheid gibt. Jedoch wissen immerhin 41 Prozent, dass ihr Arbeitgeber Verspätungen nur vereinzelt duldet. Wirklich Ärger fürchten in Österreich nur 13 Prozent der Teilnehmer.

In der Schweiz sieht jeder Dritte gar kein Problem beim Zuspätkommen. Über die Hälfte der Befragten sind zuversichtlich, dass es im Einzelfall kein Problem ist. Lediglich 16 Prozent der Schweizer Umfrageteilnehmer raten, pünktlich im Büro zu sein, da auch mit Begründung Verspätungen Ärger bei ihren Arbeitgebern hervorrufen.

"Im Falle einer Verspätung sollte der Arbeitnehmer möglichst umgehend den Arbeitgeber beziehungsweise Vorgesetzten informieren. Wer ohne eigenes Verschulden zu spät kommt, muss dann grundsätzlich keine Konsequenzen fürchten", weiß Urs Peter Janetz, Fachanwalt für Arbeitsrecht.

"Wer seine Verspätung allerdings verschuldet, muss mit Abmahnung oder im Wiederholungsfall auch mit Kündigung rechnen. Ein Verschulden liegt auch darin, dass man im 'üblichen' Morgen-Stau steckt, hier sollte man entsprechend früher abfahren. In jedem Fall darf der Arbeitgeber aber versäumte Arbeitszeit vom Entgelt des Mitarbeiters abziehen."

2778 Befragte in Deutschland, Österreich und der Schweiz stimmten vom 28. Juni bis zum 11. Juli 2010 bei der Umfrage ab.

(mais/fb)
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