Online-Studie Deutsche Arbeitnehmer sind unzufrieden

Hamburg (RPO). Besonders in großen Unternehmen ist die Stimmung bei Fach- und Führungskräften schlecht: Sieben von zehn Arbeitnehmern wollen in den kommenden zwei Jahren ihre Stelle wechseln, wie eine Untersuchung der Universität Lüneburg ergab. Sie beklagten vor allem Leistungsdruck und anspruchslose Tätigkeiten.

Die wichtigsten Ergebnisse der Arbeitnehmerstudie
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Foto: gms

Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler fühlen sich hochqualifizierte Arbeitnehmer oft innerhalb ihres Unternehmens einem verschärften Wettbewerbsdruck um attraktive Arbeitsplätze ausgesetzt. "Arbeitnehmer müssen sich, nicht anders als Unternehmen, ständig gegen Mitbewerber durchsetzen", erklärte der Direktor des Instituts für Mittelstandsforschung, Albert Martin, am Donnerstag. "Sie stehen daher ebenso wie Unternehmen unter einem hohen Leistungsdruck."

Die Qualität ihrer Tätigkeit entspricht der Studie des Instituts für Mittelstandsforschung zufolge zudem oft nicht der Qualität der Ausbildung, wodurch die Karriere als enttäuschend empfunden wird. Der überwiegende Teil der Befragten (1650 Fach- und Führungskräfte) trägt sich daher mit dem Gedanken, den Arbeitgeber zu wechseln. Nur 37 Prozent wollen versuchen, beim jetzigen Arbeitgeber eine bessere Stelle zu erhalten. Fach- und Führungskräfte, die sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, haben einen deutlich geringeren Wunsch nach einem Wechsel.

Vor allem große Unternehmen schneiden bei der Beurteilung nicht gut ab, wie die Forscher mitteilten. Der Wettbewerbsdruck in größeren Firmen wird demnach deutlich stärker wahrgenommen als in kleineren Unternehmen. Zugleich werden die internen Aufstiegsmöglichkeiten in größeren Unternehmen als deutlich schlechter empfunden. "Das Resultat ist fatal, denn Fach- und Führungskräfte sind derzeit Mangelware", teilten die Experten mit. Jede fünfte Firma musste im vergangenen Jahr wegen fehlender Technikexperten Aufträge ablehnen.

(ap)
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