Das Ziel des Zukunftstages
Mädchen und junge Frauen sollen motiviert werden, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen; Jungen und junge Männer sollen Berufe im sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich kennenlernen.
Der Girls’ Day
Der Aktionstag für Mädchen fand erstmals im Jahr 2001 statt. Damals beteiligten sich bundesweit 39 Unternehmen und etwa 1800 Schülerinnen; 2013 nahmen etwa bereits 9240 Unternehmen und 108.000 Mädchen teil.
Der Boys' Day
Den Aktionstag für Jungen gibt es erst seit 2011. Die Teilnehmerzahl war da noch kleiner, da es für Jungen weniger Plätze gab.
Infos zum Girls’-Day und Boys’ Day
Mit dem "Girls' Day" sollen mehr Mädchen in Männerberufe gelockt werden. Auch der "Boys' Day" soll helfen, alte Muster aufzubrechen. Doch Jungen für Frauenberufe zu begeistern, ist bisher ein Randaspekt.
Mädchen als Kfz-Mechatroniker, Jungen als Erzieher – das ist noch lange keine Selbstverständlichkeit. Denn noch immer dominieren bei der Berufswahl junger Menschen alte Rollenvorstellungen. Mit dem "Girls' Day" und dem "Boys' Day", der heute bundesweit mit zahlreichen Aktionen begangen wird, soll diesem Problem begegnet werden. Ein Blick auf die Statistik bestätigt, dass noch viel Arbeit vonseiten der Politik und der Wirtschaft nötig ist, um alte Geschlechterklischees bei der Berufswahl aufzubrechen – und zwar auf beiden Seiten.
So zeigt eine Auflistung der Bundesagentur für Arbeit zum Ausbildungsmarkt vom vergangenen September, dass bei den Mädchen noch immer klassische Frauenberufe ganz oben auf der Wunschliste stehen. Auf Platz eins ist dort die Ausbildung zur Bürokauffrau zu finden, gefolgt von der medizinischen Fachangestellten und der Verkäuferin. Bei den Jungen gehören die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, zum Kaufmann im Einzelhandel und zum Industriemechaniker zu den Favoriten.
Etwas differenzierter sieht es beim Handwerk aus. Die stärksten Berufe 2012 waren laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) bei den Frauen zwar Friseurin, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk und Bürokauffrau. Allerdings ist hier schon deutlich spürbar, dass sich der Arbeitsmarkt wandelt. So landet der Beruf der Zahntechnikerin auf Rang fünf. Das sei vor 20 Jahren noch nicht so gewesen, wie ein ZDH-Sprecher erläutert. Und auf Platz sieben kommt die Malerin und Lackiererin. Entsprechend sieht der ZDH den "Girls' Day" auch als Erfolg, der nicht hoch genug geschätzt werden könne. "Der Tag öffnet für viele Mädchen den Weg zu solchen Berufen, sodass dies immer mehr zur Selbstverständlichkeit wird", sagt der Sprecher. Das gelte natürlich auch für den "Boys' Day".