Hochschulrektoren mahnen 2013 wieder mehr Studienanfänger

2,6 Millionen Studenten gibt es im Wintersemester an den Hochschulen. Die Statistiker erwarten, dass sich die Anfängerzahlen auch in den nächsten Jahren bei rund einer halben Million einpendeln werden.

Zeitmanagement erleichtert Studium
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Im dritten Jahr in Folge haben auch 2013 rund eine halbe Million junge Menschen erstmals ein Studium an einer Hochschule aufgenommen. Mit 506 600 Erstsemester waren dies zwei Prozent mehr als Vorjahr (495.000) — aber weniger als im bisherigen Rekordjahr 2011, wo sich 518 700 erstmals an einer Hochschule eingeschrieben hatten, meldete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden.

Einen weiteren Anstieg schließen die Statistiker nicht aus. Es sei aber davon auszugehen, dass sich die Erstsemesterzahlen bei etwa einer halben Million jährlich einpendeln werden.

Drei Gründe werden dafür angeführt: Zum einen verlassen derzeit besonders geburtenstarke Abiturjahrgänge die Gymnasien, dann ein allgemeiner Trend zur Höherqualifizierung sowie eine zunehmende Zahl ausländischer Studierender in Deutschland. Bereits im vergangenen Jahr hatten rund 14 Prozent der Erstsemester ihre Hochschulzulassung nicht in der Bundesrepublik erworben.

Besonders stark stiegen die Anfängerzahlen in jenen Bundesländern, die 2013 doppelte Abiturjahrgänge hatten. So ging in Hessen die Zahl der Erstsemester um zehn Prozent hoch, in Nordrhein-Westfalen um acht Prozent. Auch in Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gab es ein Plus. Den stärksten Rückgang verzeichnete Brandenburg mit minus 15 Prozent. Rückläufig sind auch die Erstsemesterzahlen in Bremen, Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.

2,6 Millionen Studierende zählte das Statistische Bundesamt im laufenden Wintersemester. Das sind über eine halbe Million mehr als vor zehn Jahren und fünf Prozent mehr als im Wintersemester 2012/13.
Die Studierendenzahlen steigen an den Fachhochschulen stärker als an den Universitäten.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) forderte eine bessere Ausstattung von Universitäten und Fachhochschulen. HRK-Präsident Horst Hippler sagte: "Die Hochschulen haben in allen letzten Jahren mehr Studienanfänger aufgenommen, als vom Hochschulpakt vorgesehen war. Diese andauernde Kraftanstrengung ist zu Lasten der Substanz der Hochschulen gegangen." Neben einer Fortsetzung des Hochschulpaktes werde ein verlässlicher Aufwuchs bei der Grundfinanzierung der Hochschulen benötigt. Dies müsse auch im Koalitionsvertrag festgelegt werden.

Union und SPD sind sich allerdings über die Hochschulhilfe und die dafür angestrebte Änderung des Grundgesetzes noch nicht einig. Die Union strebt an, dass der Bund nur Forschung und Lehre "von überregionaler Bedeutung" fördern kann, während die SPD eine Lastenumverteilung von Bund und Ländern favorisiert. Der Bund soll die Bafög-Kosten komplett übernehmen. Dann könnten die Länder das freie Geld für eine bessere Grundfinanzierung in die Hochschulen investieren.

(dpa)
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