Berufsporträt Expertin hängt Gebäuden ein Preisschild an

Wie viel ist eine Immobilie wert? Marie-Sophie Janßen lernt, auf diese Frage nachvollziehbare Antworten zu finden. Die junge Frau absolviert ein duales Studium zur Immobilienbewerterin.

 Gebäude prägen unsere Umgebung und unser Leben, findet die angehende Immobilienbewerterin Marie-Sophie Janßen.

Gebäude prägen unsere Umgebung und unser Leben, findet die angehende Immobilienbewerterin Marie-Sophie Janßen.

Foto: dpa-tmn/Bernd Diekjobst

Ob eine alte Villa oder leer stehende Bürogebäude: Immobilienwerte können in unterschiedlichen Situationen relevant sein – für Investoren, Banken oder Privatpersonen. Ausgebildeten Fachkräfte legen sie in detaillierten Gutachten möglichst objektiv fest. Unterschiedliche Wege und Disziplinen führen in den Beruf – für Marie-Sophie Janßen etwa durch ein duales Studium. Sie berichtet aus ihrem Alltag am Arbeitsplatz und im Hörsaal.

Der Weg in den Beruf Ich studiere an der Hochschule Anhalt den dualen Bachelor Betriebswirtschaft/Immobilienbewertung. Ich interessiere mich sehr für Immobilien. Gebäude prägen ja unsere Umgebung und damit unser Leben. Der Blick auf ein Gebäude endet nicht an der Gebäudemauer oder am Gartenzaun. Wer sich mit Immobilien beschäftigt, berücksichtigt wichtige gesellschaftliche Themen wie Denkmalschutz, sozialen Wohnungsbau und Nachhaltigkeit. Auch die Zukunft der Mobilität ist ein Thema, etwa wenn es um die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr geht.

Die Aufgaben im Betrieb Meine Arbeitgeberin ist die VR Wert Gesellschaft für Immobilienbewertung. Sie begutachtet vorrangig wohnwirtschaftliche und gewerbliche Immobilien für den Bankenbereich. Ich arbeite am Standort Berlin in einem Team von zwölf Leuten. Noch schreibe ich Gutachten nicht selbst, aber ich arbeite zu, bekomme Einblick in den Research-Bereich und bin bei Besichtigungen dabei. Der Berufsalltag ist sehr abwechslungsreich.

Später schreibt man die Gutachten selbst, übernimmt also viel Verantwortung. Man bewertet Gebäude, ermittelt deren Verkehrswert, analysiert den baulichen und technischen Zustand, hält energetische Werte und die Marktlage im Blick. Aber niemand kämpft allein. Ich habe immer Kollegen, die ich um Rat fragen oder mit denen ich mich austauschen kann.

Die Herausforderungen Das Studium ist auf sechs Semester angelegt. In den Praxisphasen arbeite ich 39 Stunden die Woche. Man muss während des Studiums sicherlich bereit sein, die Ansprüche an sich selbst hochzuschrauben, da die Kombination aus Studium und praktischem Teil herausfordernd sein kann.

Man sollte sich selbst gut organisieren können. Es braucht eine gewisse Flexibilität, zwischen den Praxis- und Theoriephasen zu switchen. Wobei es mir wahnsinnig gut gefällt, das theoretisch Gelernte in die berufliche Praxis umzusetzen. Das kommt meinem Arbeitsdrang entgegen.

Die Berufsperspektiven Wer das Studium absolviert hat, kann in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen Immobilienwerte von Bedeutung sind. Potenzielle Arbeitgeber sind etwa Banken, Bewertungsgesellschaften oder Sachverständigenbüros. Man kann angestellt arbeiten oder auch freiberuflich. Davon hängen auch die Verdienstmöglichkeiten für ausgebildete Immobilienbewerter ab. Ebenso entscheidend ist die Frage, wer Auftraggeber ist und wie die Abrechnung abläuft.

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(dpa/tmn)
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