2010: Zahlen zum Fachkräftemangel

Arbeitsmarktforscher Karl Brenke hat mit einer Studie für Wirbel gesorgt, derzufolge es in Deutschland keinen Fachkräftemangel gibt. Wie kommt Brenke zu seinem Ergebnis?
Lohnentwicklung
Die Löhne stiegen im zweiten Quartal 2010 bei den Fachkräften 0,4 Prozent - nicht besser als bei den übrigen Arbeitnehmern, in einigen Bereichen sogar schlechter.
Arbeitslosenzahlen
Arbeitslosigkeit in allen in Betracht genommenen Fachkräfteberufen stieg durch die Wirtschaftskrise 2008 kräftig an. Sie ist zwar mittlerweile wieder zurückgegangen, aber bewegt sich in nahezu allen Berufen noch deutlich über dem Vorkrisenniveau.
Nur manche Facharbeiter stehen besser da
Etwas geringer als vor der Krise ist die Arbeitslosigkeit bei den Facharbeitern mancher Kunststoff- und Chemieberufe, sowie bei Baunahen Ingenieuren und Technikern. Beispiel Chemiebetriebswerker: 2008 waren hier 170.572 arbeitslos; 2010 waren es nur noch 163.111.

Bei vielen anderen Fachkräften ist die Zahl der Arbeitslosen höher als vor der Krise
Bei Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Datenverarbeitungsfachleuten ist die Zahl der Arbeitslosen höher als vor der Krise. Beispiel die Gruppe ?sonstige Ingenieure?: 203.245 waren von Ihnen vor der Krise arbeitslos gemeldet. Jetzt sind es 222.401.
Nicht alle Arbeitslosen werden gemeldet
Seit Anfang 2009 wird ein kleiner Teil der Erwerbslosen nur deshalb nicht mehr als arbeitslos gezählt wird, weil er von privaten Vermittlern betreut wird.
Mehr Arbeitslose als offene Stellen
Bei fast allen Fachkräften ist die Zahl der Arbeitslosen höher als die Zahl der offenen Stellen. Beispiel Elektroingenieure: 3490 Arbeitslose stehen hier 2159 offenen Stellen gegenüber.
Nicht alle Stellen gemeldet
Nicht alle offenen Stellen sind aber bei der Arbeitsagentur gemeldet. Umgekehrt bedeutet nicht jede gemeldete Stelle auch, dass ein Job frei ist - z.B. wenn ein Mitarbeiter nur wechselt.

Mehr Arbeitslose als offene Stellen
Bei fast allen Fachkräften ist die Zahl der Arbeitslosen höher als die Zahl der offenen Stellen. Beispiel Elektroingenieure: 3490 Arbeitslose stehen hier 2159 offenen Stellen gegenüber.
Bei den Ärzten gibt es tatsächlich FachkräftemangelBei den Ärzten hat seit 2008 die Zahl der Arbeitslosen stetig abgenommen und liegt inzwischen unter dem gestiegenen Stellenangebot. Hier stehen 2442 Arbeitslose 2930 offenen Stellen gegenüber.
Ingenieure: Mehr Absolventen als freie Stellen
Pro Jahr gibt es bei Ingenieuren einen Ersatzbedarf von voraussichtlich 9000 Beschäftigten. Dem stehen allein im Wintersemester 2009/2010 mehr als 23.000 erfolgreiche Studienabschlussprüfungen gegenüber.
Studierende vs. sozialversicherungspflichtig Beschäftige
Vor allem in Mathematik und den Naturwissenschaftlichen ist die Anzahl der Studierenden mit 70.341 deutlich höher als die der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Physiker, Physikingenieure und Mathematiker mit 24.192.
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