Kolumne Wohnen wird immer teurer

Der Staat lässt derzeit keine Gelegenheit aus, die Hauseigentümer zu gängeln: verschärfte Regelung zur Überprüfung der Trinkwasserqualität, Dichtheitsprüfungen von Abwasserleitungen, Pflichtangaben zur energetischen Qualität in Immobilienanzeigen, stetig steigende Steuern. Zurzeit nimmt sich Nordrhein-Westfalen mit zwei weiteren Ländern die Eigentümer von Ölheizungen vor.

Die Bundesregierung hatte bei der Überarbeitung der "Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen" noch einmal von einer regelmäßigen Heizöltanküberprüfung Abstand genommen - sie schien ihr nicht notwendig. Doch einige Länder wollen dem Energieträger Heizöl offenbar den Garaus machen. Natürlich ist der Schutz des Grundwassers und Bodens ein wichtiges Anliegen. Allerdings liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass es in der Vergangenheit zu nennenswerten Schäden durch mangelhafte Heizöltanks gekommen ist. Rund vier Millionen Haushalten droht nun eine Belastung mit bis zu 600 Millionen Euro. Nordrhein-Westfalen hat außerdem vor, Eigentümer zu verpflichten, alle Heizöltanks auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Dies kann weitere Kosten von bis zu 1000 Euro je Tank zur Folge haben.

Findet sich eine Ländermehrheit für diese unnötige und teure Verordnungsnovelle, schließt sich ein weiteres Glied an die lange Kette staatlicher Vorgaben an, die das Wohnen in Deutschland verteuern. Auf der einen Seite soll es einen Pakt für bezahlbares Wohnen geben wie eine Mietpreisbremse, auf der anderen Seite nun diese kostenintensiven Eingriffe.

Rolf Kornemann

Der Autor ist Präsident von Haus & Grund in Deutschland.

(RP)
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