Wie man die Renovierung richtig angeht

Bei den meisten Umbauten können die Bewohner im Haus bleiben. Kritisch wird es nur, wenn Staub und Giftstoffe die Gesundheit gefährden.

Nach ein paar Jahren steht immer irgendeine Renovierung im Haus an. So wild ist das oft nicht, man kann dabei sogar meist dort wohnen bleiben. Um Chaos zu vermeiden, ist eine genaue Planung nötig. Denn zum Beispiel: "Eine Badsanierung kann mehrere Wochen dauern, da muss man sich überlegen, mit einem Provisorium zu leben", erklärt Birgit Thielmann vom Verband Wohnen im Eigentum. Das heißt: sich in der Küche waschen, Duschen bei Freunden, im Fitness-Studio oder in einer Badeanstalt. Sowie eine Bautoilette vor dem Haus aufstellen, denn nicht jeder hat ein Gästebad zum Ausweichen. Wichtige Renovierungstipps:

Ausräumplan erstellen Auch für andere Arbeiten ist so eine Planung wichtig - um Chaos beim Umräumen und zugestellte Räume zu vermeiden. "Helfen kann eine Skizze der Wohnung, auf der man sich einzeichnet, was wo steht und wohin geräumt werden muss", erklärt Thielmann. Denn schließlich muss der Alltag auch während der Renovierung funktionieren. "Problemlose Renovierungen sind Anstriche", sagt Thielmann. "Hier muss man lediglich die Wände freiräumen. Ein Teil der Einrichtung kann in der Mitte stehen bleiben." Um Schmutz und Staub vorzubeugen, empfiehlt sie, die Tür aus dem betreffenden Raum auszuhängen und Folie davorzuspannen. So bleiben Flur und angrenzende Zimmer halbwegs sauber. Alles, was im Raum bleibt, wird natürlich verhüllt.

Reihenfolge festlegen Für viele Arbeiten ist eine Reihenfolge notwendig. Sollen sowohl Wände und Boden renoviert werden, sind zuerst die Wände dran. Farbspritzer oder Tapetenreste gelangen dann nicht auf den neu verlegten oder frisch geschliffenen Bodenbelag. Oder wer im Badezimmer die Wände neu fließt, baut erst hinterher einen neuen Türrahmen ein. So verschmutzen Mörtel und Kleber nicht die Türzarge. Eine weitere Regel klingt simpel, ist aber sinnvoll, auch wenn die Arbeiten dann länger dauern: "Wer mehr als ein Zimmer renoviert, sollte Raum für Raum vorgehen", sagt Thielmann. "Die ausgeräumten Sachen müssen ja irgendwo Platz finden."

Umgang mit Bauschutt Damit nicht viel Abfall frei in der Wohnung herumliegt oder das Treppenhaus verschmutzt, empfiehlt Stefan Schmidmeyer vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung bei größeren Mengen: "Am besten Rutschen nutzen, um über Fenster- oder Türöffnungen die Abfälle in vor dem Gebäude stehende Container abzuwerfen." Um die passende Größe des Containers zu berechnen, benötigt man die ungefähren Maße des anfallenden Schuttberges sowie sein Gewicht. Helfen können die Container-Vermieter, die das etwaige Volumen der Bauabfälle einschätzen. "Diese müssen in geschlossenen Containern gelagert und transportiert werden, um mögliche Umweltschäden zu vermeiden", betont Schmidmeyer. "Unterschiedliche Bauabfälle müssen getrennt ausgebaut, gelagert und entsorgt werden."

Langfristig planen Manche Arbeiten lassen sich weder von heute auf morgen noch innerhalb einiger Wochen angehen. Sie sind jahreszeitabhängig. Dazu gehört etwa der Austausch der Heizung. Das sollte man natürlich am besten im Sommer angehen, wo sie kaum genutzt wird, sagt Corinna Kodim von Haus & Grund Deutschland. Dann können Teilarbeiten auch recht schnell gehen: "Die Warmwasser-Umschlüsse realisieren Profifirmen an einem Tag." Wichtig ist auch, beim Zusammentreffen einzelner Gewerke diese zeitlich gut aufeinander abzustimmen, betont Kodim.

Ersatzwohnung Es gibt auch Fälle, bei denen ein kurzer Auszug unausweichlich ist. "Die Wohnung während der Renovierungsarbeiten verlassen muss man bei Asbest, Schimmel und gesundheitsschädlichen Belastungen", sagt Thielmann. Asbest etwa kann Krebs auslösen und darf deshalb nicht vom Heimwerker selbst entsorgt werden. Natürlich kann auch beim Renovieren einer Ein-Zimmer-Wohnung der kurzzeitige Umzug notwendig sein. Die Kosten dafür sollte man von Anfang an mit einplanen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort