Kolumne Verschärftes Mietrecht

Bezahlbarer Wohnraum in den Ballungsräumen – das ist das Ziel der Großen Koalition. Mit der neuen Mietpreisbremse soll dies per Gesetz möglich gemacht werden. Der staatliche Eingriff durch verschärftes Mietrecht wird aber dazu führen, den Konjunkturmotor abzuwürgen. Gerade auf einem so prosperierenden Markt wie die Region Düsseldorf. Investoren und Hausbesitzer reagieren derzeit schon zurückhaltend, was die Sanierung im Bestand angeht. Warum eine Wohnung aufwändig modernisieren, wenn sie bei Wohnungsknappheit zur gesetzlich gedeckelten Miete auch ohne Sanierung vermietet werden kann? Zumal die Umlage der Modernisierungskosten auf die Mieter ebenfalls reduziert werden soll. Wirtschaftliche Anreize sehen anders aus! Das wird sich auch auf den Neubau negativ auswirken, selbst wenn die Mietpreisbremse bei Erstvermietungen ausgenommen werden sollte. Die Verschärfung des Mietrechts ist in jedem Fall eine Baubremse. Schließlich denken Investoren langfristig und jeder Neubau wird eines Tages zum Bestand! Um wenigstens mittelfristig kalkulieren und planen zu können bleibt dem Vermieter dann nur noch die Möglichkeit, einen sogenannten Kündigungsverzicht in den Mietvertrag aufzunehmen. Der gilt für beide Seiten und bindet die Parteien maximal vier Jahre an die bestehende Mietvereinbarung. Wenn die Bundesregierung schon so viel Aktionismus für die Immobilienbranche zeigt, dann wenigstens für die richtige Sache! Dazu gehört auch endlich der Sach- und Fachkundenachweis für Makler und Verwalter. Qualitativ gute Arbeit ist schließlich die halbe Miete.

Ferdinand Böcker Der Autor ist Gesellschafter der Böcker Wohnimmobilien

(RP)
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