Kolumne Städte auf Rekordjagd

Nach Schätzungen des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse wurde 2015 am deutschen Immobilienmarkt ein Rekord-Transaktionsvolumen allein aus konventionellen Immobilienverkäufen von mehr als 200 Milliarden Euro erzielt.

Bestätigt wird dies durch Spitzenergebnisse in einer Vielzahl von A- und B-Städten: So etwa ein neuer Rekord in Berlin mit 16,8 Milliarden Euro, Düsseldorf mit 4,3, Leipzig mit 2,8 und Dresden mit 1,8 Milliarden. Hinzu kommen oftmals signifikante Geldumsätze aus Verkäufen von Unternehmens-/Gesellschaftsanteilen, sogenannten Share-Deals, die die Gutachterausschüsse bislang nicht erfassen können. In Berlin wurden auf diese Weise zusätzlich rund vier, in Frankfurt drei Milliarden und in Düsseldorf eine halbe Milliarde Euro umgesetzt.

Dabei entfallen in den Investmentmärkten der Metropolen und bedeutenden B-Städten die größten Anteile auf Gewerbeinvestments. In Berlin 55 Prozent, Düsseldorf 77, Frankfurt 71, Leipzig 63, Magdeburg 66 Prozent. Das bedeutet nicht, dass Wohninvestments weniger gefragt wären. Das zeigt ein Vergleich der Spitzenrenditen: Diese sind im Wohninvestmentsegment in nahezu allen von Aengevelt analysierten Märkten seit Jahren einen halben Prozentpunkt und mehr niedriger als die von Büro-/Geschäftshäusern. Kleinere Marktvolumina im Wohnsegment sind deshalb nicht auf eine vermeintlich geringere Nachfrage, sondern eine größere Zurückhaltung auf der Verkäuferseite und entsprechende marktgerechte Angebotsknappheit zurückzuführen. Diese ist auch eine der Hürden auf dem Wachstumspfad weiterer Umsatzrekorde.

Wulff Aengevelt

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter der Aengevelt Immobilien, Düsseldorf.

(RP)
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