Renovieren Alte Stühle reparieren

Statt kaputte alte Stühle zu ersetzen, kann man es mit einer Reparatur probieren. Ein schön aufgearbeiteter Stuhl kann zum Highlight im Raum werden.

 Alte Stühle können in einer modernen Wohnung zum Highlight werden.

Alte Stühle können in einer modernen Wohnung zum Highlight werden.

Foto: Photobank.ch/Shutterstock.com

<p>Statt kaputte alte Stühle zu ersetzen, kann man es mit einer Reparatur probieren. Ein schön aufgearbeiteter Stuhl kann zum Highlight im Raum werden.

Alte Möbel erleben momentan eine Renaissance im modernen Wohnraum: Flohmarktfunde oder Erbstücke stehen im reizvollen Kontrast zu einem eher cleanen Einrichtungsambiente. Leider geht die Zeit auch an alten Möbelstücken nicht spurlos vorüber: Holzstühle werden im Laufe der Jahre häufig instabil. An den Verbindungsstücken schwinden Leim und Holz, die Rückenlehne löst sich aus der Fassung und die Stuhlbeine ächzen unter jeder Bewegung.

Da genügt es nur in den seltensten Fällen, durch häufigen Gebrauch entstandene Spalten und Risse zwischen den Verbindungen mit Spachtelmasse aufzufüllen oder mit Leim zu verkleben. Denn meist sind Dübelverbindungen oder Zapfen verschlissen. Der Stuhl sollte deshalb besser ganz demontiert und dann neu zusammengesetzt werden.

Teile auseinander nehmen und Dübel ersetzen

Sitzen die Verbindungen ohnehin schon locker, ist dies schnell erledigt. Stuhlteile, die noch etwas fester miteinander verbunden sind, werden dazu vorsichtig mit einem Hammer auseinander geklopft. Dabei sollte immer ein kleiner Holzblock unterliegen, um die Oberfläche zu schonen.

Alte Dübel werden am besten durch passende Holz- und Flachdübel aus dem Baumarkt ersetzt. Sehr praktisch: Moderne vorgeleimte Dübel kommen dabei sogar ohne zusätzlichen Leim aus. Kurz ins Wasser getaucht, entfalten sie beim Zusammenpressen der Möbelteile ihren Halt. So vermeidet man das Herausquellen überschüssigen Leims.

Stuhlteile, die unter keiner großen Belastung stehen, können verleimt werden. Spann- und Spreizzwingen helfen dabei, besser an Spalten und Lücken zu gelangen und anschließend die Teile nach dem Aufbringen des Leims wieder zusammenzupressen. Diese Zwingen sind leicht zu bedienen und ersetzen für viele kleine Reparaturen im Haushalt eine dritte Hand.

Leim, der beim Zusammenstecken der Stuhlteile herausquillt, einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Gröbere getrocknete Leimreste können mit einem Stechbeitel vorsichtig entfernt werden. Kleine Rückstände lassen sich auch mit Schleifpapier beseitigen.

Stuhl ruhen lassen

Zapfenlöcher und größere Spalten und Risse im Holz müssen mit einem Reparaturspachtel bearbeitet werden. Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr. Überschüssiges Material muss hinterher nur wieder entfernt werden. Danach heißt es geduldig sein. Den Stuhl 24 Stunden in der Zwinge eingespannt ruhen lassen, bis die Spachtelmasse oder der Leim getrocknet sind.

Danach ist das gute Stück wieder wie neu und voll einsatzfähig. Aber Achtung, auch versierte Heimwerker sollten bedenken: Die Reparatur wertvoller antiker Möbelstücke überlässt man lieber dem Fachmann. Er kümmert sich um eine schonende Restaurierung.

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