Kolumne Leere Büros für Flüchtlinge

In den vergangenen Wochen haben täglich Tausende Flüchtlinge Deutschland erreicht. Die Hilfsbereitschaft in Bevölkerung und Politik ist groß. Doch die enorme Anzahl der Flüchtlinge wirft auch Fragen und Probleme auf, wie beispielsweise die Unterbringung der Flüchtlinge.

Ein möglicher Ansatz für die Lösung der Unterkunftsproblematik könnte ein Blick auf die Marktsituation für Büroimmobilien in einigen deutschen Großstädten sein. So verfügt zum Beispiel Düsseldorf aktuell über einen Büroflächenleerstand von rund 740.000 Quadratmetern. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt stehen potenziellen Mietern in mehr als 340 Gebäuden vakante Büroflächen kurzfristig zur Anmietung zur Verfügung.

Allerdings muss hier bezüglich der Ausstattungsqualität und Vermarktungschancen differenziert werden. So haben rund 120.000 Quadratmeter Bürofläche aufgrund nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung so gut wie keine Chance, an einen neuen Büromieter vermarktet zu werden. Diese Flächen können mehr oder weniger als "Sockelleerstand" bezeichnet werden. Einige dieser Immobilien stehen bereits seit längerer Zeit leer und könnten eine relativ kurzfristige Möglichkeit bieten, in Unterkünfte für Flüchtlinge umgewandelt zu werden.

Natürlich müssten im Einzelfall jeweils die baulichen Voraussetzungen für diese Umnutzung geprüft werden, die für die Eigentümer dieser Immobilien grundsätzlich eine überlegenswerte Option sein sollte. Unabhängig davon ist aber auch aufseiten der Behörden ein schnelles und unbürokratisches Handeln erforderlich.

Ignaz Trombello

Der Autor ist geschäftsführender Gesellschafter von Colliers International Düsseldorf.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort