Immobilien-Kolumne Betrug im Internet

Düsseldorf braucht Wohnraum. Bis 2040 müssen 95.000 neue Wohneinheiten her. Doch die Wirtschaft stellt jährlich 2000 zu wenig fertig. In dieser Lage greifen Wohnungssuchende nach jedem Strohhalm - und fallen im Internet gefälschten Immobilienanzeigen zum Opfer.

 Ein Bauhelm hängt an Fundament-Stangen auf einer Baustelle.

Ein Bauhelm hängt an Fundament-Stangen auf einer Baustelle.

Foto: dpa

Mal befindet sich der Vermieter angeblich gerade im Ausland, ist aber bereit, gegen ein Pfandgeld die Schüssel für die Wohnungsbegehung zuzuschicken. Mal fordern gefälschte E-Mails von Immobilienportalen dazu auf, private Daten preiszugeben, die dann missbraucht werden.

Ein besonders perfider Dreh: Die Gauner mieten eine Ferienwohnung an. Nach den Besichtigungsterminen mit einem fingierten Makler teilen sie allen Interessenten via E-Mail mit: "Sie haben den Zuschlag, wenn Sie vorab drei Monatsmieten als Kaution leisten" - und tauchen dann mit dem Geld ab.

Oder: Mieter in spe sollen die erste Miete plus Kaution sofort ohne Besichtigung zahlen. In solchen Fällen sollte jeder Interessent hellhörig werden und das Inserat genauer ansehen. Ausländische Mail-Adressen, fehlende Anbieter-Daten oder ungewöhnlich preiswerte Wohnungen in guten Lagen sind erste Hinweise auf Betrugsversuche.

Im Schadensfall sollten Betroffene schnell reagieren. Durch eine Rechtsschutzversicherung erhalten sie erste Orientierung und maximale Unterstützung. Diese empfiehlt einen passenden Anwalt und kommt für das zivilrechtliche Verfahren auf. Jedoch gilt: Lieber ein Inserat einmal zu viel prüfen, als Betrügern auf den Leim zu gehen.

Mathias Scheuber

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.

(RP)
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