Kolumne Hohe Preise schrecken ab

Die von Gutachterausschüsse ermittelten Daten zum regionalen Immobilienmarkt haben einen großen Vorteil: Sie basieren auf realen Transaktionen und sind daher frei von Meinungsbildung und Schätzungen. Entsprechend aussagekräftig sind die Ergebnisse:

So wurden in Düsseldorf im ersten Halbjahr 2015 im Teilmarkt für bebaute Grundstücke insgesamt 449 Objekte erworben. Davon entfielen 276 auf Ein- und Zweifamilienhäuser, 167 auf Wohn- und Geschäftshäuser und sechs auf Gewerbe- und Industrieobjekte. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 ist die Zahl der Käufe um 13 Prozent gesunken. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 40 Prozent.

Ein ähnliches Bild ergab sich beim Wohneigentum: Im ersten Halbjahr wurden 139 Wohnungen, die bis 1947 gebaut wurden, 790 sogenannte Nachkriegsbauten und 275 neu errichtete Objekte gekauft. Damit ist die Anzahl der Wohnungserwerber gegenüber den ersten sechs Monaten 2014 um 20 Prozent, der Umsatz um neun Prozent gesunken. Bei den beiden ersten Kategorien haben sich die Preise gegenüber dem ersten Halbjahr durchschnittlich um bis zu fünf Prozent erhöht, bei den Neubauten waren im Mittel sogar um bis zu zehn Prozent höhere Preise zu verzeichnen.

Gründe gibt es mehrere: Zum einen beeinflusste das nach wie vor knappe Angebot an Objekten die Anzahl der Transaktionen. Zum anderen liegt nahe, dass das gegenüber 2014 nochmals gestiegene Preisniveau bei Eigentumswohnungen und das zumindest stabile Preisniveau für Häuser eine Höhe erreicht haben, die die Nachfrage interessierter Käufer bremst.

Sven Bartram

Der Autor ist Certified Real Estate Analyst der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

(RP)
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