Herr Meier baut um Herr Meier baut um: Die Toilette verschwindet

Unser Leser Herr Meier will seine Wohnung im Dachgeschoss sanieren. Im zweiten Teil seiner Kolumne muss die Toilette weichen.

<p>Unser Leser Herr Meier will seine Wohnung im Dachgeschoss sanieren. Im zweiten Teil seiner Kolumne muss die Toilette weichen.

Unser Leser Herr Meier hat sich ein großes Projekt vorgenommen. Er will seine Wohnung im Dachgeschoss sanieren. In seiner Kolumne berichtet Herr Meier auf Homestory über die Fortschritte des Umbaus.

Für die 35 Jahre alte Dachgeschosswohnung von Herrn Meier steht eine Generalsanierung an. In der ersten Folge hat unser Hobby-Handwerker die Badezimmerwand entfernt, um dem neuen Bad mehr Großzügigkeit zu verleihen. Nun sind die Sanitärobjekte an der Reihe.

Das heutige Ziel: die Sanitärobjekte im Badezimmer entfernen. Am Spülkasten der Toilette und unter dem Waschbecken befinden sich Winkelabsperrhähne, die zugedreht werden können, um die Objekte zu demontieren, ohne die gesamte Wasserversorgung abdrehen zu müssen. So werden nach und nach das Waschbecken und die Toilette abmontiert. Die Duschtasse steht auf einem Steinsockel und ist nach dem Wegstemmen der Fliesenumrandung schnell von ihrem angestammten Platz entfernt.

Das Waschbecken kann nach dem Lösen der Wasseranschlüsse und des Abflusses an den Schrauben unterhalb des Beckens abgebaut werden. Eine letzte Spülung leert den Wasserkasten der Toilette und nach dem Öffnen des Deckels können auch hier die Halteschrauben gelöst werden.

Als ich gerade die schwere Duschtasse am Wohnzimmer vorbeischleppe, ruft Opa: "Was machste?" Schnappatmig erwidere ich, daß ich im Begriff bin, die alten Sanitärobjekte zu entsorgen. "Waaaas?" Geradezu rasant kommt er mit seinem Rollator hinter mir her. "Hör mal, die Teile sind doch noch gut", ruft er hinter mir her.

Wir stehen in der Küche und starren beide auf die Duschtasse. "Pass mal auf, jemand anderes würde froh sein, so ein gepflegtes Stück zu besitzen", sagt er. "Mensch Opa, das Ding ist schwer", schnaube ich. "Du hast doch dieses flache schwarze Ding da", und zeigt auf mein iPad, "mit dem kaufst du doch immer ein. Kann man da nicht auch so gute Stücke verkaufen? Versuchen kann man es ja mal", schlägt Opa vor. "Gute Idee", pflichte ich ihm bei.

"Aber eins ist klar, die Idee war von mir", sagt Opa. "Klar, und?" frage ich. "Dafür bekomme ich eine Flasche Whiskey, wenn du die Sachen verkaufst." "Weshalb gerade Whiskey?" frage ich nach. "Whiskey entält Strophanthin und das ist gut fürs Herz, habe ich mal gehört", erwidert er. Gegen soviel pseudomedizinischen Sachverstand muß ich mich geschlagen geben. Am Abend stelle ich die fotografierten Objekte unter Opas Aufsicht bei einem bekannten Internet-Auktionshaus ein. Auf Nachfrage meiner auf uns aufmerksam gewordenen Frau, weshalb sich Opa so freudig erwartend die Hände reibe, erwidert Opa: "Das ist Männersache." Und zwinkert mir zu.

Fortsetzung folgt...

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