Kolumne Ausnahme oder Trend?

Die Immobilienpreise steigen weiter. Das zeigt der Halbjahresbericht des Gutachterausschusses der Stadt Düsseldorf.

Die mittlere Kaufpreisspanne für Ein- und Zweifamilienhäuser in der Landeshauptstadt liegt zwischen 190.000 Euro und zwei Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die untere Grenze um 10.000 Euro. Noch deutlicher ist der Effekt bei Eigentumswohnungen. Für 2008 und in den Folgejahren gebaute Wohnungen beträgt die aktuelle Kaufpreisspanne durchschnittlich 3400 bis 6400 Euro je Quadratmeter. Ein Jahr zuvor lag sie noch zwischen 3300 und 5700 Euro. Die Obergrenze hat sich also sichtlich weiter nach oben bewegt.

Doch Preissteigerungen gelten vor allem für Neubauten: Laut Europace Hauspreis Index (EPX) stiegen die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 11,4 Prozent. Anders bei Bestandshäusern: Hier sanken die Preise um rund einen Prozent. Zu einem ähnlichen Ergebnis bei Bestandsimmobilien kommt das Forschungs- und Beratungsinstitut Empirica: Für Düsseldorf wurde im zweiten Quartal 2017 ein durchschnittlicher Kaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser von 4200 Euro je Quadratmeter ermittelt. Das sind 300 Euro weniger als im ersten Quartal.

Die Veränderung an sich ist bemerkenswert. Es wäre allerdings verfrüht, daraus schon jetzt einen Trend abzuleiten. Sowohl Europace als auch Empirica weisen darauf hin, dass die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin sehr hoch ist. Doch haben die Immobilienbesitzer keinen Grund zur Panik, strukturelle Verwerfungen sind aktuell nicht erkennbar.

Sven Bartram

Der Autor ist Certified Real Estate Analyst der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

(RP)
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