Anleitung für Einsteiger So bauen Sie Spargel im Garten selber an

Veitshöchheim/Münster · Spargel ist köstlich und gesund, ab dem Frühjahr gehört er regelmäßig auf den Speiseplan. Für Hobbygärtner bietet sich der Anbau im eigenen Garten an. Wir erklären, wie es gelingt.

Spargel liebt volle Sonne, da Schatten für Pflanzen nicht geeignet ist.

Spargel liebt volle Sonne, da Schatten für Pflanzen nicht geeignet ist.

Foto: Boris Roessler/dpa/dpa-tmn

Spargel im eigenen Garten anbauen: Welche Vorteile hat das?

  • frühe Sorten von Anfang April bis Mitte Mai
  • späte Sorten von Anfang Mai bis zum sogenannten Spargel-Silvester am 24. Juni
Weißer Spargel benötigt idealerweise einen lockeren und durchlässigen Boden.

Weißer Spargel benötigt idealerweise einen lockeren und durchlässigen Boden.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn
  • Spargel liebt einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort im Garten. Zum Anbau von Grünspargel eignet sich laut Scheu-Helgert jeder normale Garten- oder Ackerboden.
  • Etwas schwererer Boden lässt sich häufig mit Humus verbessern, etwa aus Kompost oder Gründüngung - darunter versteht man Pflanzen, die den Boden begrünen und durchwurzeln. Der Boden sollte aber im Herbst vor der Pflanzung tiefgründig gelockert werden.
  • Wer dagegen weißen Spargel anbauen will, braucht in aller Regel sandigen Boden, der in jedem Fall locker sein sollte. Stauende Nässe mögen die Spargelpflanzen nicht. Am besten gelingt der Anbau auf leichten, sandigen Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5, rät die Landwirtschaftskammer NRW.
  • Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sollten in ihrem Beet Platz für mindestens zehn Pflanzen haben, sagt Marianne Scheu-Helgert.
  • Gehen wir von einer 10 Meter langen Spargelreihe aus.
  • Man rechnet mit 4 Pflanzen pro Meter, die mit einem Abstand von 25 Zentimetern (cm) gepflanzt werden - macht also 40 Pflanzen.
  • Pro Meter fährt man in der gesamten Erntezeit ungefähr ein Kilo Spargel ein. Das macht also insgesamt 10 Kilo Spargel. Das gilt allerdings erst ab dem dritten Erntejahr.
  • Wer mehr will, muss mehr anbauen.

Grünen oder weißen Spargel anbauen: Was ist der Unterschied?

  • Wer weißen Spargel anbauen will, muss einreihig pflanzen. Dafür braucht es ein etwa 1,50 Meter breites Beet, in dessen Mitte ein 40 bis 50 cm breiter Pflanzgraben gezogen wird.
  • Damit die Spargelstangen weiß bleiben, müssen sie vor Licht geschützt werden. Deshalb wirft man einen etwa 30 cm hohen Erdwall auf, sobald die ersten Triebe die Erdoberfläche durchstoßen.
  • Grünspargel wird am besten in Doppelreihen gepflanzt.
  • Anders als Bleichspargel braucht er keine Dämme, sondern wird in ebenen Beeten herangezogen.
Weißer Spargel: Diese Stangen werden auch Bleichspargel genannt und sind lichtempfindlich.

Weißer Spargel: Diese Stangen werden auch Bleichspargel genannt und sind lichtempfindlich.

Foto: Marcel Kusch/dpa/dpa-tmn
  • Welche Anbaubedingungen bevorzugt die jeweilige Pflanze?
  • Wie ertragreich ist sie?
  • Wann ist Erntezeit?
  • Für welche Schädlinge ist sie anfällig?
  • Wie schmeckt sie?

Wie und wann sollte ich Spargel anpflanzen?

  • Spargel wird grundsätzlich in Reihen gepflanzt.
  • „Hat man mehrere Reihen nebeneinander, sollten diese mindestens 1,50 Meter auseinanderliegen“, sagt Ralf Große Dankbar.
  • In der Reihe stehen die einzelnen Pflanzen etwa 25 cm auseinander. „Die Reihen selbst müssen aber zur Ernte zugänglich bleiben“, sagt Scheu-Helgert.
Die Knospenanlagen sollten in Längsrichtung des angelegten Grabens liegen.

Die Knospenanlagen sollten in Längsrichtung des angelegten Grabens liegen.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Kann ich Spargel mit anderem Gemüse in einem Beet pflanzen?

Wann und wie kann ich Spargel ernten?

Bis zur ersten Spargelernte ist Geduld gefragt.

Bis zur ersten Spargelernte ist Geduld gefragt.

Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa-tmn
  • Man lässt ihn etwa 20 bis 25 cm hoch werden. Dann kann er einfach über der Erde mit einem Tafelmesser abgeschnitten werden, erklärt Große Dankbar.
  • Von der ersten Stange bis zur letzten Stange müsse man alles abschneiden, auch schwache oder schadhafte Stangen, sagt Scheu-Helgert. Überlange Triebe werden von unten schnell zäh. „Solche Abschnitte eignen sich nur noch zum Auskochen für Spargelbrühe.“ Dünne Stangen hingegen sind eine Delikatesse und sollten mit geerntet werden.
  • Bei hohen Temperaturen wächst Spargel recht schnell und kann täglich geerntet werden. Wer etwa über Ostern oder Pfingsten in den Urlaub fährt, sollte jemanden finden, der sich in Abwesenheit um die Pflanzen kümmert. „Ansonsten muss man die Ernte beenden, wenn viele Stangen überlang geworden sind“, sagt Scheu-Helgert. Schlimm sei das nicht. „Das kräftigt die Wurzelstöcke fürs nächste Jahr.“
  • Hier ist während der Erntezeit besonderer Fleiß gefragt. Die Stangen müssen vor Licht geschützt werden, damit sie auch weiß bleiben. Dazu dient der Erdwall, den man aufwirft, sobald die ersten Triebe die Erdoberfläche durchstoßen. Die Dämme müssen mit einer Maurerkelle glatt gezogen werden.
  • Dann heißt es: Täglich nachsehen, ob sich von unten eine Stange rührt. Die muss mithilfe eines Spargelmessers oder Spargelstechers kurz über dem Stock rund 25 cm unter der Erde abgeschnitten werden. Dazu müssen Sie einen Teil des Walls öffnen und gleich wieder verschließen - und mit der Maurerkelle glätten.
(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort