Kolumne Nicht nur Grund zur Freude

Privatanleger können derzeit in 13 deutsche offene Immobilienfonds investieren. Davon machen sie regen Gebrauch. So wurden nach einer Analyse von Scope Ratings im vergangenen Jahr über 2,8 Milliarden Euro in diese Fonds investiert. Die höchsten Volumina erhielten der "UniImmo: Europa" mit 751 Millionen Euro und der "UniImmo: Deutschland" mit 698 Millionen Euro.

Für die entsprechenden Fondsmanager ist das gleichwohl nicht nur Grund zur Freude: Die Preise für werthaltige Bestandsimmobilien sind im vergangenen Jahr nämlich ebenfalls gestiegen. Somit stehen die Fondsmanager vor der schwierigen Aufgabe, die Liquidität zeitnah und dennoch renditeträchtig anzulegen. Was nur bedingt gelingt. So betrug die Liquiditätsquote der erwähnten Fonds zum Jahresanfang 31,5 beziehungsweise 28,8 Prozent.

Vereinzelt sahen sich offene Immobilienfonds deshalb bereits gezwungen, den Mittelzufluss zu begrenzen. So geben der "UniImmo: Deutschland / Europa" und der "Wertgrund Wohnselect Deutschland" bis auf Weiteres keine Anteile mehr aus, um die Fondsrendite nicht mit noch mehr unverzinslicher Liquidität zu verwässern.

Manch beunruhigter Anleger mag sich angesichts dieser Entwicklung bereits an die Jahre 2008 bis 2012 erinnert fühlen, als viele Fonds die Rücknahme ihrer Anteile einstellen mussten. Diesen Anlegern sei jedoch versichert: Beim aktuellen Vorgehen handelt es sich lediglich um eine zeitweise Begrenzung der Anteilsausgabe. Und dies ist durchaus in ihrem Sinne.

Sven Bartram

Der Autor ist Certified Real Estate Analyst bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank in Düsseldorf.

(RP)
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