Themenwoche Suchen – Finden – Mieten Das sind die schlimmsten Mieter

Hilden/Haan · Wer eine Immobilie vermietet, kommt leider manchmal auch nicht ohne Probleme mit seinen Mietern aus. Wir stellen ein paar besondere Fälle heraus.

Menschen mit krankhaftem Messi-Syndrom hinterlassen in ihrer Wohnung meist mehr als Chaos, das der Vermieter dann beseitigen muss.

Menschen mit krankhaftem Messi-Syndrom hinterlassen in ihrer Wohnung meist mehr als Chaos, das der Vermieter dann beseitigen muss.

Foto: Haus & Grund Krefeld

Den meisten Mietern ist eine schöne Wohnung, in der sie sich wohlfühlen und in der sie im Idealfall keine weiteren Kosten zahlen müssen, wichtig. Aber auch Vermieter haben Wünsche an ihre Mieter: Diese sollten nicht nur pünktlich zahlen und die Wohnung pfleglich behandeln, sondern auch möglichst wenig Probleme bereiten. Doch die Realität sieht manchmal anders aus, denn auch unter den Mietern gibt es sogenannte Problemfälle.

„Der Klassiker sind sicherlich Mietnomaden die keine Miete zahlen, den Briefkasten überquellen lassen, erst durch einen Gerichtsvollzieher (nach Klage, Gerichtsverhandlung und Urteil) nach Monaten aus der Wohnung geworfen werden können und dann auch noch zusätzlich die Wohnung in kürzester Zeit komplett beschädigt haben und ihren Unrat dort lassen“, berichtet Andreas Adán, Vorsitzender des Vereins „Haus und Grund“. Meistens bleibe der Vermieter dann neben monatelangem Mietausfall noch auf den Kosten für Entrümpelung und Renovierung der Wohnung sitzen.

Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Hilden schützt und stärkt das private Immobilieneigentum in Hilden und Umgebung. Sie vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber Mietern, Behörden, Institutionen und sonstigen Dritten.

Dabei hat es der Verein unter anderem auch mit Mietern zu tun, die alles besser können und wissen und täglich den Vermieter mit neuen Beschwerdeschreiben und Mängellisten sowie Klagen belästigen. So gebe es laut Adán beispielsweise Mieter, die sich permanent beschweren, und er reiht gleich mehrere Beanstandungen auf: Flur ist zu dunkel aber Außenbeleuchtung zu hell, Parkplatz zu klein, Klingel zu leise, Heizung zu kalt, dann wieder zu heiß, Mülleimer haben ein zu großes Volumen – kosten dann mehr und stehen zu nah am Haus. Die Änderung habe er dann auch nicht mehr gewollt, weil plötzlich der Müll zu schnell voll war. Außerdem arbeite der Hausmeister nicht gründlich, die Reinigungskraft und der Gärtner ebenfalls nicht. „Dann gab es eine Klage dieses Mieters, weil der Vermieter den Fahrradkeller nach draußen in ein Carport verlegt hat, obwohl der Mieter selbst gar kein Fahrrad hat und die anderen froh waren, ihre nicht mehr nach unten/oben schleppen zu müssen“, erzählt Adán. Wer einen Mieter habe, der darin seine Aufgabe sehe, „für Ordnung zu sorgen und es dem Vermieter zu zeigen, dann kann der Ihnen das Leben zur Hölle machen, zumal ihm wegen Mängelanzeigen oder Klagen nicht gekündigt werden kann“, führt Adán weiter aus.

Aber auch sofern wirklich Mängel vorliegen würden, könnte es bei deren Beseitigung zu Problemen mit Mietern kommen. So schildert der Haus-und-Grund-Vorsitzende folgenden Fall: Ein Mieter habe einen Mangel am Badezimmerfenster gemeldet. Nachdem daraufhin vom Vermieter ein Fensterbauer beauftragt worden sei, hätten die Mieter diesen im Badezimmer eingesperrt, weil sie angeblich befürchteten, er wäre ein Dieb. „Die Mail des Vermieters auf die Mängelanzeige, dass er an dem Tag kommt, haben sie angeblich nie erhalten. Die Polizei musste den Mann befreien“, berichtet Adán. Das Problem liege aber darin, dass es diesen Mietern auch immer nur um Mietminderung gegangen sei, und es fänden sich kaum noch Handwerker, die dort arbeiten wollen.

„Dass Mängel angezeigt werden, der Mieter die Miete kürzt, aber keine Zeit hat, Handwerker in die Wohnung zu lassen und keinem anderen seine Schlüssel überlasst und einfach weiter kürzt, statt Handwerkertermine zuzulassen, ist übrigens auch ein Klassiker“, zählt Andreas Adán weiter auf. Dann werden Termine immer wieder abgesagt, aber die Miete weiter gekürzt. Bei den Mietern, die die Handwerker nicht in ihre Wohnung reinlassen, sei es etwas anders. Die könne man laut des Haus-und-Grund-Experten auf Einlass verklagen und im Wiederholungsfall auch kündigen, da der Mieter Handwerker grundsätzlich hereinzulassen hat. Gleichfalls verwirkt er sein Recht auf Mietkürzung. Problematisch sei aber die Beweislast. Demnach sei es dem Mieter erst mal gestattet, an ein bis zwei Terminen keine Zeit zu haben. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Mieter öfter behaupten, keine Mitteilung über den Termin bekommen zu haben oder sogar zwar zu Hause gewesen zu sein, es hätte nur niemand geklingelt.

Auch das ist schwierig nachzuweisen. „In einem Fall waren die Mieter an dem Tag dann nicht nur zu Hause, sondern mit zwei weiteren Bekannten beim Kaffee trinken“, berichtet Adán. Diese könnten natürlich ebenfalls bestätigen, dass an dem Tag kein Handwerker geklingelt habe.

Ein weiterer Klassiker bei Problemmietern seien „Messimieter“. Diese Menschen hätten häufig Schwierigkeiten, ihren Alltag zu organisieren, sammelten nutzlose Gegenstände, manchmal auch Müll. Diese würden zwar ihre Mieter zahlen, aber nicht die Tür öffnen. „Unternehmen kann man erst etwas, wenn es stinkt oder Ungeziefer aus der Wohnung kommt“, erläutert Adán. Nach einer Aufforderung, die Wohnung zu säubern, bis zur Räumungsklage würden aber meist sechs Monate vergehen. „In der Regel sind diese Mieter aber nicht böswillig, sondern schlichtweg krank und benötigen Hilfe. Ein Problem ist aber, wenn die sich nicht helfen lassen wollen.“

Info Haus & Grund, Nove-Mesto-Platz 3b, 40721 Hilden. Telefon: 02103 55402. Öffnungszeiten Büro: Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr. Rechtsberatung durch Rechtsanwalt Andreas Adán nur nach Terminvereinbarung.

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