Kaufen statt mieten Eigentum lohnt sich – auch in Düsseldorf

Trotz steigender Preise ist Kaufen im Schnitt günstiger als Mieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue bundesweite Studie der Sparda-Banken. Wie viel Wohnfläche man für sein Geld bekommt, unterscheidet sich in den Städten jedoch stark. München ist mit Abstand am teuersten.

Kaufen oder mieten? Die Gretchenfrage des Wohnungsmarktes bereitet vielen Mietern zunehmend Kopfzerbrechen. Angesichts steigender Immobilienpreise und fehlender Angebote hat sich der Kauf besonders in den Innenstädten augenscheinlich für viele Menschen ohnehin erledigt. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) weckt indes Hoffnungen. Die für den Verband der Sparda Banken erstellte Studie hat anhand von Befragungen deutschlandweit 401 Kreise und Regionen verglichen. Das Ergebnis: Der Kauf ist in mittleren Lagen durchschnittlich 33 Prozent günstiger als ein Mietverhältnis, in Düsseldorf 34 Prozent, in Heinsberg sogar 40 Prozent. Nach Einschätzung von 63 Prozent der Deutschen lohnt sich Wohneigentumserwerb grundsätzlich.

40 Prozent der Befragten, die den Erwerb einer Immobilie planen, sind bereit, sich stark einzuschränken, etwa weniger Wohnraum zu akzeptieren oder zu pendeln. Die Bereitschaft, bis zu 30 Kilometer zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zu pendeln, ist  von 67 Prozent  (2017) stolze auf 78 Prozent (2019) gestiegen, so ein Ergebnis der Studie.

Und wie erschwinglich ist ein Häuschen? In 84 Prozent der Regionen in Deutschland sind Immobilien demnach bezahlbar. Dort kann ein durchschnittliches Eigenheim (111 Quadratmeter) mit einer Zahlung von maximal 33 Prozent des Jahreshaushaltseinkommens nach 25 Jahren abbezahlt werden. In 66 Regionen muss mehr als ein Drittel des Jahreshaushaltseinkommens aufgewendet werden. Die häufigsten Gründe für den Kauf sind die Altersvorsorge und der Schutz vor Mieterhöhungen. Erst an dritter Stelle steht der Wunsch nach den eigenen vier Wänden. Dass die Preise besonders in den Metropolen exorbitant gestiegen sind, bestätigt die Studie: In den sieben größten deutschen Städten haben sich seit 2005 die Preise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern um insgesamt fast 100 Prozent im Schnitt nach oben entwickelt. Spitzenreiter ist Berlin (128,7 Prozent Preissteigerung seit 2005), gefolgt von München (115,9 Prozent). Düsseldorf legte um 78 Prozent zu und liegt damit ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 54,1 Prozent. In Köln beträgt der Preisanstieg 71 Prozent. Im Rhein-Kreis Neuss stiegen die Preise um 32 Prozent, in Mönchengladbach um 20 Prozent.

Für ein Eigenheim müssen Düsseldorfer im Durchschnitt 3614 Euro pro Quadratmeter aufwenden – der Bundesdurchschnitt liegt bei 2379 Euro. In Köln liegt der Quadratmeterpreis mit 3467 Euro knapp hinter der Landeshauptstadt, in Kleve bei 1710, in Heinsberg sogar nur bei 1555 Euro. Interessant ist die Frage, was man wo für sein Geld bekommt. Durchschnittlich 264.000 Euro muss man laut Studie für 111 Quadratmeter Wohnfläche berappen, bei einem durchschnittlichen Eigenkapitalanteil von 18,95 Prozent. In 71 Prozent der Regionen in Deutschland bekommt man sogar Wohnungen, die größer sind. Davon können die Münchener allerdings nur träumen: In der Isarmetropole bekommt man für 264.000 Euro im Schnitt 39 Quadratmeter. Im Landkreis sogar nur 35 – die niedrigste Ausbeute in ganz Deutschland. In Berlin sind es aktuell noch 77 Quadratmeter, in Köln 76, in Düsseldorf immerhin 73. Zum Vergleich: In Salzgitter ist die Wohnfläche fürs gleiche Geld 202 Quadratmeter groß, in Gelsenkirchen 186, in Wuppertal 160 Quadratmeter.

Die Studie hat auch berechnet, wie viele Jahreseinkommen man für eine 111-Quadratmeter-Immobilie zahlt: im Bundesschnitt 5,6. In Düsseldorf wenden Käufer 8,1, in Frankfurt 10,4 Jahresnettoeinkommen auf. München ist auch hier mit 13,1 Spitzenreiter und laut Studie insgesamt die teuerste Stadt Deutschlands.

Und wo geht die Reise hin? Bis 2030 prognostiziert die IW-Studie neben dem Süddeutschen Raum vor allem den Rhein-Metropolen Düsseldorf und Köln „hervorragende Aussichten“. Die hohe Attraktivität der Ballungsräume werde hier weiter für einen steten Zuzug und damit hohen Neubaubedarf sorgen, heißt es. Schlechter sind die Aussichten zum Beispiel in den Kreisen Kleve, Wesel und Viersen oder in den Städten Mönchengladbach, Krefeld und Duisburg, denen die Studie „negative Aussichten“ bescheinigt.

Die Erhebung basiert auf den Faktoren Anziehungskraft der Region, aktuelles und zukünftiges Wohlstandsniveau sowie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort