Immobilienmarkt Preisentwicklungen in der Region

Die Immobilienpreise sind an den allermeisten Standorten etwas zurückgegangen. Der Markt ist dennoch langfristig intakt, betonen Experten.

Die Bautätigkeit in der Region ist hoch. Das hat auch Auswirkung auf die Preise.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

„Die Immobilienpreise in Deutschland sind erstmals seit 2010 gesunken: Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen in über 150 deutschen Städten waren 2023 durchschnittlich um zwei Prozent günstiger als im Vorjahr.“ Das meldete das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Ende vergangenen Jahres. Und weiter heißt es: „Ursache für die Preiskorrekturen ist vor allem, dass sich die Finanzierungsbedingungen infolge höherer Zinsen verschlechtert haben. Bau- und Kaufvorhaben haben sich dadurch deutlich verteuert. Infolge hat sich das Volumen der Wohnungsbau-
kredite von März 2021 bis September 2023 halbiert.“

Auf der anderen Seite betonen Experten wie Projektentwickler Christian Paschertz, Chef der Willicher Unternehmensgruppe Paschertz, dass der Immobilienmarkt langfristig intakt bleibe. „Zum einen stellt der Preisrückgang eher eine Korrektur der sehr sportlichen Bewertungen der vergangenen Jahre dar als eine echte Trendumkehr. Und zum anderen steigen die Mieten kontinuierlich durch das hohe Bevölkerungswachstum aufgrund der Zuwanderung und den lahmenden Wohnungsbau. Somit lohnen sich Invest-
ments weiterhin, und die etwas zurückgegangenen Preise können dieses Vorhaben sogar noch erleichtern.“

In Zahlen ausgedrückt: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag der Index zur Entwicklung der Wohnungsmieten
in der Bundesrepublik im Dezember des Jahres 2023 bei einem Wert von 106,1 Punkten. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 6,1 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020. Die Mietpreise für Häuser und Wohnungen steigen dementsprechend auch in Nordrhein-Westfalen. Das zeigt das Immobilienunternehmen Engel & Völkers. Die Mietpreise für Häuser haben sich rund 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht, bei Wohnungen liegt der Sprung bei knapp 5,5 Prozent. Seit 2018 hat sich der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter von 7,40 Euro auf 10,04 Euro bei Mietwohnungen erhöht, bei Häusern von 8,13 auf 10,46 Euro.

Aber wie haben sich die Immobilienpreise in der Region allgemein entwickelt? Auch darauf gibt Engel & Völkers Auskunft. Die Hauspreise in Düsseldorf liegen demnach aktuell bei durchschnittlich 4674 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum vergangenen Jahr liegt der Trend bei minus 11,54 Prozent. Wohnungen haben sich im Vergleich dazu nur um 2,85 Prozent nach unten verändert und kosten nun durchschnittlich 4486 Euro pro Quadratmeter. Die Entwicklung für Eigentümer ist seit 2018 aber dennoch positiv. Die Hauspreise haben sich pro Quadratmeter von 4104 Euro nach oben entwickelt, die Wohnungspreise von 4209 Euro. In direkter Nachbarschaft, in Mettmann, ist der Trend gegenläufig. Dort sind die Immobilienpreise zuletzt gestiegen, und zwar um 13 Prozent bei Häusern (4051 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt) und um mehr als neun Prozent auf durchschnittlich 2577 Euro pro Quadratmeter bei Wohnungen. Aber: Die Wohnungspreise in Mettmann waren 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 18,5 Prozent gefallen, die Hauspreise um 8,2 Prozent. Das war deutlich mehr als in Düsseldorf mit 13,2 Prozent (Wohnungen) und 3,5 Prozent (Häuser). Auch in Mönchengladbach und Viersen haben die Hauspreise nachgegeben – aber mit gänzlich gegensätzlichen Werten. Die Hauspreise in Mönchengladbach sind um nur 0,17 Prozent zurückgegangen, in Viersen jedoch um 27,5 Prozent. Auf der anderen Seite hatten die Hauspreise in Viersen 2023 noch leicht zugelegt, während sie in Mönchengladbach um fast acht Prozent gesunken waren. Damit liegen sie durchschnittlich bei 2488 Euro pro Quadratmeter in Mönchengladbach und bei 1816 Euro in Viersen.

Die Wohnungspreise sind in Viersen um 6,2 Prozent auf durchschnittlich 2112 Euro pro Quadratmeter gewachsen nach einem Rückgang von fast 10,7 Prozent im Jahr davor, in Mönchengladbach hingegen liegen sie jetzt bei durchschnittlich 1685 Euro pro Quadratmeter nach Rückgängen von knapp 7,2 und 15,2 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren.

Die Immobilienpreise in Kleve entwickeln sich positiv. Häuser kosten durchschnittlich fast 6,7 Prozent pro Qua-
dratmeter (2619 Euro), Wohnungen 2,4 Prozent (2462 Euro). Damit haben Wohnungen den Vorjahresverlust von 2,15 Prozent ausgeglichen, Häuser den Verlust von knapp 1,6 Prozent deutlich überkompensiert.

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Positive Veränderungen zeigen sich auch in Krefeld. Die Hauspreise liegen nun bei durchschnittlich 3285 Euro pro Quadratmeter (plus 0,56 Prozent), die Wohnungspreise bei durchschnittlich 2325 Euro pro Quadratmeter (plus 8,3 Prozent). Die Rückgänge 2023 betrugen indes 9,9 Prozent bei Häusern und rund 12,8 Prozent bei Wohnungen.