Kolumne Wenn Heizen zur Gefahr wird
Mit den gestiegenen Energiepreisen kam der Run auf alternative Ersatzheizungen. Heizlüfter, Teelichtöfen und Co. sollen Mietern und Hausbesitzern helfen, preisgünstiger über den Winter zu kommen. Brandschutzexperten warnen jedoch vor allzu abenteuerlichen Experimenten.
Denn einige dieser Heizmethoden sind nicht nur völlig ungeeignet, Wohnräume über einen längeren Zeitraum zu wärmen, sie sind obendrein auch noch brandgefährlich. Das größte Risiko geht vom offenen Feuer aus. Wer versucht, die Flammen mit Wasser zu löschen, riskiert eine Stichflamme und so einen kompletten Wohnungsbrand. Auch der verstärkte Einsatz von Radiatoren birgt Risiken. Steckdosen und Mehrfachverteiler können bei hoher Dauerbelastung überhitzen und Feuer fangen. Feuerwehren und Versicherer raten daher zur Vorsicht. Wer eine leistungsstarke Elektroheizung nutzen möchte, sollte vor ihrem Einsatz einen Fachmann zu Rate ziehen. Gleiches gilt für Öfen und Kamine, die lange nicht genutzt wurden. Auch sie gehören vor der Wiederinbetriebnahme fachgerecht angeschlossen und vom Schornsteinfeger überprüft.
Mieter und Immobilienbesitzer können auch anders Energiekosten sparen: Indem sie ihre Heizung vom Fachmann optimal einstellen und warten lassen. Sollte es trotz aller Vorsicht zum Brandfall kommen, stehen die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung für den Schaden ein. Die Policen sollten daher up to date sein. Sie verhindern zwar keinen Brand, aber puffern das finanzielle Desaster ab.
Mathias Scheuber
Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.