Kolumne Preiswende ist erreicht
Wenn die jüngste Leitzinssenkung weiter marktwirksam wird und im Laufe des Jahres gegebenenfalls noch weitere Zinssenkungen von der EZB vorgenommen werden, zieht das Preisniveau noch weiter an. Was folgt daraus?
Aengevelt Research hat die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Ein-/Zweifamilienhäuser des Immobilienportals ImmobilienScout24 für 60 großstädtische Märkte im ersten Quartal 2024 analysiert. Das Ergebnis ist ein leicht steigendes Preisniveau gegenüber dem Vorjahresquartal als Indikator für die beginnende Preiswende im Markt für Wohnimmobilien. Dies wird durch den Düsseldorfer Gutachterausschuss bestätigt, der die tatsächlichen mittleren Verkaufspreise für Ein-/Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen für den Zeitraum von Januar bis April 2024 analysierte und dabei für alle Segmente Preisanstiege gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermittelte. Auch der Geldumsatz am gesamten Grundstücksmarkt ist gestiegen, und zwar um beachtliche 30 Prozent. Er bleibt allerdings weiterhin unter dem langjährigen Mittel. Damit ist, wie von Aengevelt prognostiziert, die Preiswende in Gang gekommen. Die registrierten Preissteigerungen sind noch nicht flächendeckend und von ihren Größenordnungen erwartungsgemäß noch moderat, markieren indessen einen eindeutigen Wendepunkt der Preiskurve. Wenn die jüngste Leitzinssenkung weiter marktwirksam wird und im Laufe des Jahres gegebenenfalls noch weitere Zinssenkungen von der EZB vorgenommen werden, zieht das Preisniveau noch weiter an. Deshalb ist der Zeitraum, Kaufabschlüsse auf der Bodenbildung des Marktes zu tätigen, jetzt erreicht. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern analog auch für Immobilieninvestments anderer Assetklassen.
Mark Aengevelt
Der Autor ist geschäftsführender Gesellschafter Aengevelt Immobilien.