Kolumne Grüne Energie vom Dach

Energiekosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schützen? Genau das macht für viele den Reiz einer Solaranlage aus. Interessenten müssen jedoch Kosten und Nutzen genau abwägen und sich gut absichern.

Mathias Scheuber ist Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.

Mathias Scheuber ist Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.

Foto: Ergo

Energiekosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schützen? Genau das macht für viele den Reiz einer Solaranlage aus. Schon heute produzieren bundesweit 1,3 Millionen Solaranlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern Strom. Manche decken damit ihren Eigenbedarf, andere speisen zudem überschüssigen Strom ins Netz ein, was ihnen eine Zusatzvergütung beschert. Experten schätzen, dass sich rund 11,7 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser für den Einsatz von Solarmodulen eignen. Um die Energiewende voranzutreiben, hat sich der Bund vorgenommen, dass künftig alle geeigneten Dachflächen bei einem Neubau oder einer Dachsanierung für Solarenergie genutzt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen will die Solarpflicht für private Neubauten ab 2025 einführen, 2026 soll sie auch bei Dachsanierungen gelten. Mit den Solaranlagen holen sich Eigentümer aber auch eine neue Brandgefahr aufs Dach. Durch die Bauart dicht über dem Dach kann es zu einem Kamineffekt kommen, der dafür sorgt, dass der Brand auf andere Gebäudeteile übergreift – weshalb die Anlagen nur Fachleute installieren sollten. Immerhin greift im Brandfall die Wohngebäudeversicherung. Sie ersetzt die Schäden inklusive der Kosten für die Stromersatzversorgung während des Ausfalls und ausgebliebene Einspeisevergütungen. Gleiches gilt, wenn es zu einem Schaden an der Anlage durch Sturm, Hagel oder Starkregen kommt. Wichtig zu wissen: Solaranlagen sind nicht automatisch mitversichert. Hausbesitzer sollten deshalb ihre Police prüfen.

Mathias Scheuber

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der Ergo Versicherung AG.

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