Kolumne Beteiligt Euch. Aber konstruktiv!
Die Planung großer Bauprojekte erfordert die Beteiligung der Öffentlichkeit. Das steht im Artikel 3 des Baugesetzbuches, und das ist auch gut so. Denn schließlich verändern sie das Lebensumfeld vieler Menschen.
So müssen die unmittelbaren Nachbarn während der Bauphase mit Lärm und Staub leben. Bei größeren Vorhaben sind ganze Quartiere sogar dauerhaft betroffen. Mehr Einwohner bedeuten mehr Bedarf an Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen, sie sorgen für ein höheres Verkehrsaufkommen, erfordern mehr Parkraum. Die bisherigen Anwohner dürfen nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Ziel muss es sein, deren Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen, schließlich kennen die Menschen „ihren“ Wohnort am besten. Ob Frischluftschneisen, Flächenversiegelung oder Artenschutz, Umweltaspekte werden heute immer wichtiger. Hierbei sind die Meinungen allerdings so vielfältig wie unsere Gesellschaft. Hier kommt der Abwägung von Argumenten eine besondere Rolle zu. Dabei muss man sich auch einem anstrengenden Dialog stellen. Um wichtige Bauvorhaben nicht zu blockieren, kommt es dabei auf das „wie“ an. Das heißt, eigene individuelle Interessen nicht über das Gemeinwohl zu stellen! Konsens ist gefragt, bei dem jeder auch bereit sein muss, Abstriche zu machen. Es geht nicht ums Verlieren, sondern um das bestmögliche Ergebnis im Sinne der Allgemeinheit. Liebe Mitbürger, gestaltet Euren Lebensraum weiterhin mit. Aber bitte mit Augenmaß und Fairness in der Sache.
Thomas Schüttken
Der Autor ist Geschäftsführer der Böcker-Wohnimmobilien GmbH.