Düsseldorf, Köln oder Bonn? Das sind die teuersten Wohnungen in NRW
Düsseldorf · Für Luxusobjekte in ganz NRW werden nach Angaben des Portals Immowelt mehrere Millionen Euro fällig. Doch wo gibt es die teuersten Eigentumswohnungen? Eine Stadt liegt mit acht von zehn Einträgen in den Top Ten definitiv vorn.
Die acht teuersten Wohnungen in Nordrhein-Westfalen liegen allesamt in Düsseldorf, und die kostspieligste von ihnen ist eine Vier-Zimmer-Wohnung mit 175 Quadratmetern im Stadtteil Oberkassel, die beim Immobilienportal Immowelt für 3,25 Millionen Euro inseriert war. Bei den anderen liegen die Inseratspreise zwischen 2,15 Millionen und gut drei Millionen Euro. Die Top Ten der teuersten NRW-Wohnungen komplettieren nach Immowelt-Angaben eine in Köln und eine in der Bonner Südstadt, ebenfalls für mehr als zwei Millionen Euro. In vielen Fällen dürfte es sich bei den Wohnungen um solche mit Rheinblick handeln, der oft besonders teuer ist. Datenbasis waren Angebote, die zwischen Januar und November 2022 auf immowelt.de inseriert wurden. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise.
Bei den Häusern ist eines in Köln-Hahnwald mit sieben Zimmern auf 400 Quadratmeter Wohnfläche und einem Gesamtareal von 2500 Quadratmetern das teuerste Objekt. Der Verkäufer wollte dafür 7,4 Millionen Euro haben. Dahinter liegt ein Haus in Düsseldorf-Benrath mit „nur“ fünf Zimmern auf 378 Quadratmeter Wohn- und knapp 800 Quadratmeter Grundstücksfläche für 7,1 Millionen Euro.
Bundesweit befindet sich die teuerste Wohnung laut Immowelt in Berlin-Charlottenburg (8,9 Millionen Euro). Was man dafür bekommt: einen vermutlich hochwertig sanierten Altbau mit Dachterrasse, acht Zimmern und 437 Quadratmetern Wohnfläche. Das schlägt preislich sogar ein Penthouse in der Nähe des Brandenburger Tores. Wer es mehr im Süden oder im Norden mag, findet für acht Millionen Euro auch eine entsprechende 258-Quadratmeter-Wohnung am Englischen Garten in München oder ein ungefähr gleich teures Domizil in der Hamburger Hafen City mit immerhin 310 Quadratmetern. Vier der zehn teuersten Wohnungen liegen in Berlin, während man bei den Häusern in Bayern am meisten zahlen muss. Ammersee, Starnberger See, die noblen Münchener Stadtteile Grünwald und Bogenhausen - da geht‘s auch gern mal in den zweistelligen Millionenbereich. Teuerstes Objekt: ein Anwesen am Ammersee für 15 Millionen Euro. Dafür wurden zwölf Zimmer und 6328 Quadratmeter Grundstück geboten. Und ein eigener Steg.
All das sind Immobilien, auf denen aus Sicht der meisten potenziellen Haus- oder Wohnungskäufer wohl das Etikett „unerschwinglich“ klebt. Aber selbst wenn man in anderen Preiskategorien denkt, wird es für viele zunehmend schwieriger, Wohneigentum zu erwerben. Denn in jeder zweiten deutschen Großstadt (mehr als 100.000 Einwohner) sind mittlerweile mindestens 5000 Euro Nettoeinkommen aus 1,5 Gehältern (also einmal Voll- und einmal Teilzeit) nötig, um sich Haus oder Wohnung zu Wohnkosten leisten zu können, die noch vertretbar sind. Als solches gilt ein Anteil von 30 Prozent vom Nettoeinkommen. Was darüber liegt, kann kritisch werden, weil Strom, Wasser, Heizung und anderes dazukommt.
Die Modellrechnung von Immowelt: Man nehme einen Drei-Personen-Haushalt, eine „familientaugliche 90-Quadratmeter-Wohnung“, eine Vollfinanzierung (also ohne Eigenkapital) mit zwei Prozent Tilgung und 4,2 Prozent Zinsen. Ergebnis: In München wäre man selbst mit 5000 Euro Einkommen ohne Eigenkapital nicht mal ansatzweise in der Lage, die Belastungen zu stemmen. Denn die betrügen laut Immowelt für eine 90-Quadratmeter-Wohnung bei einem Kaufpreis von mehr als 800.000 Euro schon 4255 Euro an Wohnkosten. Damit man also nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens fürs Wohnen ausgeben müsste, wäre ein Gehalt von mehr als 14.000 Euro nötig. In Köln bräuchte man auch noch mehr als 8000 Euro, um trotz Kreditbelastung problemlos leben zu können.
Fazit: Es wird ohnehin schwieriger mit dem Eigenheim, in den Großstädten aber schon nahezu unmöglich. Konsequenz: Die Mieten könnten weiter steigen, weil mehr Menschen in diesen Markt drängen.