Architektur Shops mit ungewöhnlichem Design

Um mit dem Onlinehandel konkurrieren zu können, setzen einige Geschäfte auf außergewöhnliches Interior-Design.

 Beaux-Arts-Stil und der Einfluss japanischer Mangas kreuzen sich im Design-Konzept von Christopher Jenner für das 2013 eröffnete Parfümgeschäft Penhaligon's auf der Regent Street in London.

Beaux-Arts-Stil und der Einfluss japanischer Mangas kreuzen sich im Design-Konzept von Christopher Jenner für das 2013 eröffnete Parfümgeschäft Penhaligon's auf der Regent Street in London.

Foto: Staffan Tollgård Design Group

<p>Um mit dem Onlinehandel konkurrieren zu können, setzen einige Geschäfte auf außergewöhnliches Interior-Design.

Architektur- und Designkonzepte für Retail-Objekte müssen längst mehr können, als Waren übersichtlich zu präsentieren. Unter anderem mit der Ausweitung des allzeit verfügbaren Onlinehandels haben sich die Ansprüche an die Ausstattung von Ladengeschäften deutlich gewandelt. Im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und Zeit der Konsumenten bedarf es heute einer besonderen Motivation, um Kunden zum Besuch eines realen Shops zu bewegen.

Neben den angebotenen Produkten steht daher mehr denn je die Gestaltung der Verkaufsumgebung im Mittelpunkt: eine inspirierende, neuartige Warenpräsentation, eine gelungene (Innen-)Architektur oder ein ungewöhnlicher Standort. Die Architektur und das Interieur sollen dabei möglichst ansprechend sein und zugleich die jeweilige Identität einer Marke zum Ausdruck bringen.

Individuelle Gestaltung der Verkaufsräume immer wichtiger

Vor dem Hintergrund des emotionalen Zugangs sollen neue Shop-Konzepte den Einkauf möglichst zu einem Erlebnis machen: Gefragt ist ein Ambiente, das Aufmerksamkeit und Emotionen hervorruft, ohne den angebotenen Produkten die Schau zu stehlen – eine gelungene Mischung von Design und Verkaufsförderung. So laden aktuelle Retail Stores häufig zur Interaktion ein und geben Raum für eine mögliche Identifikation mit dem jeweiligen Angebot. Neben Verkaufsflächen bieten sie oftmals zusätzliche Möglichkeiten, sind gleichzeitig Orte für Kommunikation und Begegnung, Café oder Event-Location. Wenn Atmosphäre und Eindruck stimmen, laden sie zum Shoppen ein und animieren zum Wiederkommen.

Auf der anderen Seite sorgen heute globale Marken mehr und mehr für eine Angleichung des Angebots. Nicht nur für kleinere Ladengeschäfte oder spezialisierte Einzelhandelsketten mit exklusiven Produkten wird daher die individuelle Gestaltung der Verkaufsräume umso wichtiger. Ausgefallene Architektur- oder Interior-Konzepte erregen Aufsehen und vermitteln einen den Käuferzielgruppen entsprechenden Lifestyle.

Ein aktueller Trend geht daher zum ausgefeilten Retail-Design mit extravagantem Interieur und ungewöhnlichen Ausstattungselementen. Mit neuen, überraschenden Ideen und besonderer Dramaturgie werden Läden zu einem ganz eigenen Kosmos und schaffen sich so eine Nische in einem homogener werdenden Markt.

Design bis ins Detail

Für den unverwechselbaren Charakter solcher Verkaufsräume sorgen außergewöhnliche Einrichtungselemente wie das Mobiliar, die Beleuchtung, Bodenbeläge oder Wandverkleidungen. Gefragt sind Konzepte, bei denen Einzelobjekte Stil beweisen, Möbel oder Teppiche individuell gestaltet sind und Licht den besonderen Raumeindruck unterstreicht. Zudem spielen die Materialität und Oberflächenwirkung eine immer größere Rolle.

Eine nachvollziehbare Entwicklung, denn eine sorgfältig gestaltete Umgebung lässt auf denselben Umgang mit den angebotenen Waren schließen. So hat sich Design bis ins Detail bei der Ausstattung von Shops als umfassende Sprache durchgesetzt. Das bedeutet indes keineswegs eintönige Angleichung; im Gegenteil: Die Individualität eines Interieurs, sei es in London, Mailand, New York oder Beijing, gewinnt umso mehr an Bedeutung.

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