Tipps und Tricks Wie das eigene Auto zum Filmstar wird

Das eigene Auto kann es auf die Leinwand schaffen: Internetportale vermitteln Privat-Fahrzeuge für Filmproduktionen und Werbespots. Viel Geld bringt es nicht – aber dafür Spaß und Ehre.

Was Autofahrer wissen wollen: Rat & Tat, Tipps & Tricks
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Was Autofahrer wissen wollen

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Foto: Shutterstock.com/ Paolo Bona

Das eigene Auto kann es auf die Leinwand schaffen: Internetportale vermitteln Privat-Fahrzeuge für Filmproduktionen und Werbespots. Viel Geld bringt es nicht — aber dafür Spaß und Ehre.

Für viele Film- und Werbeaufnahmen zählt das Auto zur rollenden Requisite. Ob als Kulisse am Straßenrand oder gleich als Hauptdarsteller in einem Roadmovie — das passende Fahrzeug wird von Produktionsfirmen oft händeringend gesucht.

Einige Portale haben sich deshalb auf das Beschaffen und Vermitteln von speziellen Autos für Film, Fernsehen und Werbung spezialisiert. Dazu zählen etwa Rampenlicht-berlin.de, Film-autos.com, Filmauto.de und Spielmobil.tv. Gesucht werden eher außergewöhnliche Fahrzeuge. Dazu zählen Young- und Oldtimer, US-Fahrzeuge sowie Militär- und Einsatzautos. Gewöhnliche Gebrauchtfahrzeuge haben dagegen weniger Chancen. Diese kaufen die Produktionsgesellschaften oder Vermittler in der Regel selbst.

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Foto: dpa, BMW

Rampenlicht Berlin hat sich auf US-Classic-Cars, Youngtimer und Oldtimer spezialisiert. Die Leihgebühr für die Autos liegt zwischen einem zweistelligen Betrag für kurze Fotoaufnahmen bis zu mehreren Hundert Euro pro Drehtag. "Als Fahrzeugbesitzer sollte man aber nicht erwarten, mit der Vermietung reich zu werden", sagt Ursula Narr von Rampenlicht Berlin. Der Verleih ist eher ein kleiner Nebenverdienst.

Werbeaufnahmen von Unternehmen seien meist lukrativer als Kurzfilme von Low-Budget-Produktionen. Bei der Agentur Spielmobil in Hamburg können Interessierte ihre Fahrzeuge ebenfalls kostenlos in einer Datenbank eintragen lassen. Inhaber Jan Trommer ist spezialisiert auf deutsche Serien wie die norddeutschen Tatorte, Polizeiruf oder Großstadtrevier. Dafür benötigt er immer mal wieder auch Alltagsautos. Rund 130 Fahrzeuge hat er zwar in seinem eigenen Bestand, bei speziellen Anfragen greift er aber auf seine Datenbank zurück.

Eine der vermutlich größten Sammlungen an vermietbaren Oldtimern bietet die Internetplattform Film-autos.com. Aktuell sind dort mehr als 3000 Fahrzeuge unterschiedlicher Epochen, Modelle, Farben und Ausstattungen registriert. "Unsere Fahrzeuge können die Realität einzelner Jahrzehnte perfekt nachbilden", sagt Inhaber Wilko Müller. Er richtet sein Angebot an Produktions- und Eventfirmen sowie Filmausstatter und Fotografen.

Bei der Registrierung (zurzeit nicht möglich) beschreibt der Halter sein Fahrzeug in einem Onlineformular, lädt einige Fotos hoch und gibt seine Preisvorstellung für eine Tagesmiete ab. Nach Prüfung des Autos bekommt er eine Preiseinstufung zugeschickt. Je nach Fahrzeug, Zustand und Verfügbarkeit liegen die gezahlten Mietpreise zwischen 200 und 800 Euro. Für die Vermittlung erhält das Unternehmen zehn Prozent des Mietpreises plus Mehrwertsteuer.

Findet das eigene Auto einen Interessenten, müssen die Bedingungen für den Einsatz am Dreh geklärt werden: Wann, wo und zu welchen Konditionen wird das Auto genutzt? Autobesitzer sollten sich vor Drehbeginn auch über eine spezielle Drehortversicherung informieren, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Denn bei einer allgemeinen Vollkasko seien nicht unbedingt Filmschäden versichert, die am Set passieren können. Dazu zählen unter anderem Lackschäden, Kratzer oder Dellen.

Auch Drift-Szenen sollten vorher mit der Produktionsfirma geklärt werden. Zu den schriftlich fixierten Mietbedingungen der Anbieter zählt außerdem, ob ein Schauspieler mit dem Auto fahren darf oder nicht. Besonders beliebt bei Filmdrehs sind Fahrzeuge mit Schiebedach und Automatikgetriebe: Zum einen fällt mehr Licht in den Innenraum, was den Fahrer besser beleuchtet. Zum anderen wird der Schauspieler nicht durch Schalten von seiner Arbeit abgelenkt.

(RP)
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