ADAC-Test Kindersitze sind sicherer geworden

München (rpo). Nach Ansicht des ADAC hat sich die Sicherheit von Kindersitzen verbessert. Beim aktuellen Test schnitten 25 Produkte mit "gut" ab, auch der ADAC kein Mal die Note "sehr gut" (Doppelplus) vergeben konnte. Nach wie vor ein Sicherheitsrisiko sind so genannte Billigsitze.

In der Gewichtsklasse "0+" (bis 13 kg, ca. 1½Jahre) gab es sechs Babyschalen, die mit "gut" bewertet wurden. Als einziger erhielt der Maxi Cosi Cabriofix mit Easyfix in allen Testkriterien ein "plus". Er wird über eine Isofixbasis im Fahrzeug befestigt. Für Kinder bis ca. vier Jahre überzeugten der Bebe Confort Iseos, der Maxi Cosi Priorifix (beide mit Isofixbefestigung) und der Tobi vom gleichen Hersteller. Auch "gut" der Kiddy Life Pro, der bis 12 Jahre eingesetzt werden kann. Er hat allerdings einen Fangkörper, den nicht alle Kinder akzeptieren.

Ebenfalls für größere Kinder bis 12 Jahre empfiehlt der ADAC die Sitze Concord Lift Evo PT, den Cybex Solution plus und den Römer Kid Plus 06. Dass auf den Preis als Auswahlkriterium kein Verlass ist, zeigen zwei eher teure Sitze für Kinder der Gruppe "0+". Aufgrund schlechter Sicherheitswertebekamen der Jané Matrix Pro und der Peg Perego Navetta (Babywanne bis 10 kg) nur "mangelhaft". Drei getestete Produkte in der Preisklasse unter 60 Euro kamen über eine "ausreichende" Bewertung nicht hinaus.

Konsequente Verbesserung

Der ADAC bedauert, dass in die im vergangenen Jahr überarbeitete Norm (ECE-R44/04), nach der Kindersitze zugelassen werden, immer noch kein Seitenaufpralltest integriert wurde. Da das Verletzungsrisiko beim seitlichen Anprall mindestens genau so hoch ist wie bei Frontalunfällen, fordern die Automobilclubs seit Jahren eine Verbesserung des Seitenaufprallschutzes.

Viele Markensitzhersteller haben allerdings die Wichtigkeit dieser Forderung erkannt und verbessern ihre Kindersitze konsequent in diese Richtung. Auch beim Frontalaufprall sind Fortschritte zu erkennen. Maxi Cosi hat in den Hosenträgergurten des Tobi eine Gurtkraftbegrenzung integriert, die die Belastungen bei Frontalunfällen mit kleineren Kindern deutlich reduziert. Der Römer Kid Plus 06 ist der Sitz mit den bisher niedrigsten Belastungswerten beim Frontalcrash in der Gewichtsklasse von 15 bis 36 kg.

Kindersitze, die für einen großen Altersbereich eingesetzt werden können, schneiden dagegen tendenziell schlechter ab als Sitze, die nur für eine Gewichtsklasse zugelassen sind. Das haben die Tests der vergangenen Jahre immer wieder gezeigt und wurde auch dieses Jahr bestätigt.

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