Billigangebote häufig teurer Was kostet der Führerschein?

Die meisten Väter von heutigen Führerscheinanwärtern können sich wahrscheinlich noch erinnern, für ihren eigenen Führerschein zwischen 20 und 200 Mark bezahlt zu haben. Sie werden sich wundern, wenn die Rechnung für den "Lappen" ihres Sohns oder Tochter ankommt. Der Führerschein ist heute wesentlich teurer geworden.

Allerdings ist heute die Ausbildung auch wesentlich komplexer als damals. Der Verkehr, speziell die Verkehrsdichte, hat sich in den letzten 20 bis 40 Jahren erheblich verstärkt. Darauf müssen Fahranfänger umfassend vorbereitet werden.

Was muss man heute investieren?

Grundsätzlich ist ein Pauschalpreis für den Führerschein in Deutschland nicht möglich. Durch gesetzliche Regelungen müssen die einzelnen Preisbestandteile detailliert angegeben werden. Die einzelnen Preisbestandteile sind:

- Grundbetrag (das ist die Verwaltung des Fahrschülers während der Ausbildung und der theoretische Unterricht)

- Fahrstunde zu 45 Minuten (Normalfahrstunde)

- die sogenannten Sonderfahrten (Überlandfahrt für Klasse B mindestens fünf Stunden à 45 Minuten; Autobahn für Klasse B mindestens vier und Fahrt bei Dämmerung oder Dunkelheit (sog. Nachtfahrt) mindestens drei Stunden)

- Vorstellung zur theoretischen Prüfung, die oftmals unterteilt wird, da häufig nicht zeitgleich auch die praktische Prüfung durchgeführt wird

- Engelt für die Vorstellung zur praktischen Prüfung

Aufgrund der Umstellung auf den Euro gibt es noch keine statistischen Erhebungen über derzeitige Durchschnittspreise bei den Fahrschulen. Nach Informationen von Gerhard von Bressensdorf, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e. V., dürfte ein durchschnittlich talentierter 18-Jähriger bei einer renommierten Fahrschule für den Führerschein Klasse B ungefähr 1.500 Euro zu investieren haben. Schwankungen sind selbstverständlich möglich. Fällt man durch die praktische Prüfung durch, fallen nochmal 150 bis 400 Euro für den zweiten Versuch an, abhängig von dem Ausbildungsstand des Schülers. Geld sparen können Sie übrigens, wenn Sie beispielsweise den Motorradführerschein gleichzeitig mit dem Autoschein machen. In diesem Fall verringert sich nämlich die Grundgebühr, die bei einzelnen Anmeldungen jeweils zu 100 Prozent anfiele.

Augen auf bei Billigangeboten

Es gibt Fahrschulen, die mit Billigangeboten locken, welche exorbitant von denen renommierter Fahrschulen abweichen. Seien Sie bei solchen Angeboten vorsichtig. Meistens werden diese Angebote durch andere, stark überhöhte Preisbestandteile wieder aufgefangen, so dass Sie wahrscheinlich im Endeffekt doch zu viel bezahlen müssen. Auch kommt es gelegentlich vor, dass eine Fahrschule Sie ganz bewusst "abzockt". Das kann geschehen, indem beispielsweise Prüfungen hinausgezögert werden, um mit unnötigen Übungsfahrten die Rechnung zu erhöhen. Wenn Ihnen ein solcher Fall unterkommt, wenden Sie sich an die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e. V., Hofbrunnstr. 13, 81459 München, Tel.: 089/749149-41, Fax: 089/749149-44, E-Mail: bvmuc@t-online.de. Hier geht man solchen Fällen nach.

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