Wer Tankkosten sparen will, muss Preise vergleichen. Webseiten wie clever-tanken.de erleichtern den Autofahrern die Suche nach der nächstgelegenen Billig-Zapfsäule. Durch die Angabe von Ort oder Postleitzahl ermittelt das Online-Portal die preisgünstigste Tankstelle in der Umgebung.

Keine 15 Kilometer

Ein Umweg zu einer billigen Tankstelle lohnt allerdings nur selten. Wer 50 Liter tankt, spart bei einem Preisvorteil von 3 Cent zunächst einmal 1,50 Euro. Das entspricht etwas weniger als einem Liter Kraftstoff — und reicht bei einem Verbrauch von sieben Litern keine 15 Kilometer. Der zusätzliche Fahrzeugverschleiß ist da noch nicht einmal eingerechnet.

Umwege lohnen sich also nur bei deutlichen Preisunterschieden und größeren Abnahmemengen. Besser spart, wer auf seinen regelmäßigen Wegen nach günstigen Tankstellen Ausschau hält.

Wettbewerb bisher "nicht lebhaft genug"

Hintergrund der geplanten Benzinpreis-App ist die Idee, dass mehr Preis-Transparenz für mehr Wettbewerb an den Tankstellen sorgen soll. "Wir sagen nicht, dass es zwischen den Tankstellen keinen Wettbewerb gibt", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt in diesen Tagen beim "Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten". "Aber er ist zu schwach, nicht lebhaft genug."

Fünf große Konzerne dominieren derzeit den Markt, so das Amt. Sie sprechen sich nicht ab, sie verstoßen nicht gegen Gesetze, aber sie kennen sich und ihren Markt so gut, dass sie sich blind verstehen. Jede Regung des Marktes wird sofort umgesetzt an den Zapfsäulen. Die Autofahrer empfinden die häufigen Preisänderungen als Willkür und reagieren verärgert.