Günstig unterwegs So viel kostet die Tankfüllung im Urlaub

Düsseldorf · Wer mit dem Auto in die Ferien fährt, sollte Spritpreise und Bußgelder kennen. In Osteuropa kostet Benzin meist weniger, in Italien und den Niederlanden mehr als in Deutschland. Knöllchen können teuer werden.

Die Koffer sind gepackt, das Hotel ist gebucht, die Vorfreude wächst. Heute startet NRW als erstes Bundesland in die Sommerferien. Wer nicht möchte, dass die Fahrtkosten die Reisekasse sprengen, sollte sich vorab über Spritpreise und mögliche Bußgelder informieren.

Wo ist Tanken günstig/teuer? Die Preisunterschiede für Kraftstoff in Europa sind mitunter erheblich. Mal lohnt es sich, kurz vor der Grenze noch einmal zu tanken. Mal ist das Urlaubsland günstiger. So müssen Autofahrer beispielsweise in Polen je Liter Superbenzin nur 1,28 Euro zahlen, in den Niederlanden jedoch 1,85 Euro (Stand: 23. Juni). Diesel kostet in Luxemburg nur 1,20 je Liter, in Italien jedoch 1,67 Euro. Traditionell seien die östlichen Nachbarländer zum Tanken günstiger, erläutert ADAC-Verkehrsexperte Andreas Hölzel. Aber auch in Luxemburg und Österreich könne man beim Tanken sparen. Italien, Belgien, Niederlande und Dänemark seien dagegen teurer als Deutschland, während in Frankreich die Preise etwa gleich sind. Einen Überblick über die aktuellen Spritpreise in Europa gibt es unter www.adac.de. Achtung: Wie in Deutschland kann es auch im Ausland zu starken regionalen Schwankungen kommen. "Tankstellen an Autobahnen sind auch im Ausland immer teurer als in der Stadt", so Hölzel.

Autogas- und Erdgastankstellen: Wer sein Auto mit alternativen Energien betreibt, der sollte vor Reisebeginn prüfen, wo es geeignete Tankstellen gibt. Denn die Dichte bei Autogas- und Erdgastankstellen ist deutlich geringer. So gibt es in Frankreich derzeit etwa 1700 Autogas-Tankstellen und nur rund 40 Erdgastankstellen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 6200 Autogas- und 900 Erdgastankstellen.

Knöllchen im Ausland, was nun? Im Urlaub falsch geparkt, und dann über die Grenze verschwinden? So einfach ist das nicht. Denn die EU-Länder helfen sich gegenseitig beim Eintreiben von Bußgeldern. In der Regel bekommt der Halter eine Zahlungsaufforderung nach Hause geschickt. Zahlt er diese nicht, wird er vom Bundesamt für Justiz zur Kasse gebeten. Im schlimmsten Fall steht sogar der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Ausnahme: Der Bußgeldbescheid muss in deutscher Sprache verfasst sein. Ist er auf spanisch, ungarisch oder polnisch geschrieben, muss nicht gezahlt werden.

Promillegrenzen im Ausland: Wer sich alkoholisiert ans Steuer setzt, riskiert hohe Geldbußen. Am strengsten sind die Regelungen in Tschechien und Ungarn, dort gilt die 0,0-Promillegrenze. Bei einem Verstoß drohen in Ungarn bis zu 980 Euro. In den meisten EU-Ländern liegt die Promillegrenze bei 0,5 - so auch in Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Während man in Frankreich mit Bußgeldern ab 135 Euro belangt wird, werden in Italien mindestens 500 Euro fällig. Richtig teuer wird es in Großbritannien (0,8 Promille). Dort kann man mit bis zu 5980 Euro belangt werden. Doch besonders rigoros sind die Dänen: Dort muss man mit einer Strafe von mindestens einem Monatsverdienst rechnen. Außerdem ist das Auto bei zwei Promille im Blut komplett weg. Seit dem 1. Juli konfisziert der Staat die Autos und versteigert sie - die Einnahmen wandern in die Staatskasse.

Mautkosten/Vignetten: In Europa werden auf vielen Straßen Benutzungsgebühren erhoben. In Frankreich sind nahezu alle wichtigen Autobahnstrecken mautpflichtig. Im Durchschnitt kosten 100 Autobahnkilometer etwa fünf Euro. Die Benutzung der Straßen in Dänemark ist bis auf zwei Ausnahmen kostenfrei. Die Benutzung der Öresund-Brücke von Dänemark nach Schweden kostet für einen Pkw etwa 47 Euro. Für die Überfahrt über den Großen Belt fallen für einen Pkw 33 Euro an. In Großbritannien besteht Mautpflicht nur auf einem Teilstück der Autobahn M6 nördlich von Birmingham. Zudem gibt es eine City-Maut in London. In Italien sind die meisten Autobahnen gebührenpflichtig, 100 Kilometer kosten für einen Pkw etwa 5,80 Euro. In Österreich besteht auf den Autobahnen und Schnellstraßen Vignettenpflicht. Eine Zehn-Tages-Vignette für Pkw bis 3,5 Tonnen kostet 8,30 Euro. In der Schweiz kostet die Jahresvignette etwa 33 Euro.

(RP)
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