Wer zahlt für Schäden? Schlaglöcher: So retten Sie Ihre Reifen

Hannover (RPO). Achtung Schlagloch: So tönt es zur Zeit auf vielen Straßen in Deutschland. Wer sind die Leidtragenden? Die Reifen, die durch scharfe Kanten oder tiefe Schlaglöcher in der Lauffläche oder in der Seitenwand beschädigt werden. Wer zahlt eigentlich dafür und wie können Sie vorbeugen?

Schlagloch-Ärger: Fünf Tipps für Autofahrer
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Schlagloch-Ärger: Fünf Tipps für Autofahrer

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Foto: ddp

Wer für Schlagloch-Schäden an den Fahrzeugen haftet, ist häufig strittig. Nicht selten landen die Fälle vor Gericht. Denn der "Verkehrssicherungspflicht" der Kommunen und Länder steht die Pflicht jedes einzelnen Fahrers gegenüber, die Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen anzupassen.

Rechtsexpertin Petra Schmucker vom Automobilclub Deutschland (AvD) empfiehlt geschädigten Autofahrern, sowohl den Straßenzustand als auch den Schaden am Fahrzeug mit Fotos zu dokumentieren. "Das ist wichtig, um später nicht ohne Beweismittel dazustehen." Ebenso sollte die Polizei informiert und gegebenenfalls Adressen und Telefonnummern von Zeugen notiert werden.

Autofahrer sollten deshalb mit erhöhter Vorsicht unterwegs sein, um einen Reifenschaden zu verhindern. "Die Reifen und Felgen leiden unter der großen Beanspruchung durch die Löcher in der Straßendecke", mahnt Björn Bolze, Leiter des Kundendienstes für Reifen bei Continental.

Vor allem bei zu geringem Reifendruck bestehe die Gefahr, dass die Seitenwand des Reifens gequetscht und geschädigt wird. Das könne in extremen Fällen einen Reifenausfall nach sich ziehen. Niedrige Geschwindigkeit reduziere die Gefahr. Auch die Felgen könnten dabei beschädigt werden. Daher sollte der Luftdruck häufiger als sonst geprüft werden.

Länger mit Löchern leben

Städte und Gemeinden werden wohl bei ihrer angespannten Haushaltslage nicht sofort nach dem Ende des strengen Winters alle Straßenreparaturen durchführen können. Autofahrer sollten sich daher darauf einstellen, länger mit den Schlaglöchern zu leben. Von extremen Slalomfahrten rät Bolze jedoch ab: "Wer allzu sehr um die Schlaglöcher kurvt, gefährdet möglicherweise Fahrradfahrer oder den Gegenverkehr", warnt er.

Auch dichtes Auffahren ist derzeit noch gefährlicher als sonst, da nicht nur gestreuter Splitt, sondern ebenso Asphaltstücke hochgeschleudert werden können. Dies kann zu Lackschäden oder Rissen in der Verglasung führen. Autowerkstätten rechnen mit erhöhtem Reparaturbedarf. "Neben Reifen und Felgen sind es die Federelemente des Wagens, die durch erhöhte Beanspruchung im Mitleidenschaft gezogen werden", weiß Oliver Guhn, Werkstattbesitzer in Hannover.

(DDP/sga)
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