Den Annalen der Automobil-Geschichte zufolge war die Klappdach-Konstruktion die Idee des Pariser Zahnarztes und Hobbykonstrukteurs Georges Paulin. Er gab einer Werkstatt einen revolutionären Auftrag: Sein Peugeot 402 Eclipse sollte in ein Fahrzeug mit einem versenkbaren Stahlklappdach umgerüstet, Coupé wie Cabriolet zugleich werden. Paulin war zufrieden, doch irgendwie verschwand am Vorabend des Zweiten Weltkriegs die Konstruktionsidee. Erst mit dem Mercedes SLK wurde sie wieder zeitgemäß aufgegriffen. Auch bei Peugeot entsann man sich der Lösung. Der 206 CC wurde kreiert.

Als Peugeot das kleine Cabrio-Coupé auf die Straße schickte, setzte dies einen Trend, auf dessen Erfolgswelle Peugeot immer noch schwimmt. Der 206 wurde zum Liebling der automobilen Oben-Ohne-Fraktion und rangiert bis heute ganz vorn in der Riege der meistverkauften Cabrios. Dabei legten die Fahrer des pfiffigen Kleinwagens erstaunliche Leidensfähigkeit an den Tag. Denn zu der nicht eben geringen Liste an technischen Zickigkeiten der 206-Baureihe gesellte sich nun auch noch die Undichtigkeit des Daches - wenn es denn überhaupt zuklappte. Dem stand freilich ein schlagendes Argument gegenüber: Mag man über den Charme der Optik noch diskutieren, der Charme des kleinen Preises war immer unstrittig.

Während der - vergleichsweise - niedrige Preis geblieben ist, gehören die Probleme mit dem undichten Dach spätestens mit dem im Frühjahr 2007 auf den Markt gekommenen Peugeot 207 CC der Vergangenheit an. Zwar gibt es laut TÜV-Beobachtungen immer noch typische Peugeot-Schwächen wie erhöhten Ölverlust an Motor und Antrieb sowie rostige Auspuffanlagen nach nicht einmal drei Jahren. Aber "insgesamt ist der Peugeot 207 deutlich robuster als sein Vorgänger", stellt TÜV-Süd-Autoexperte Hans-Werner Wormer fest. So schneidet der mit dem Modellwechsel deutlich gewachsene 207 im TÜV-Report 2010 in den Kapiteln "Korrosion an tragenden Teilen", "Lenkungsspiel", "Beleuchtung" und "Bremsleitungen und -schläuche" besser ab als der Durchschnitt der Fahrzeuge. Lediglich im Kapitel "Auspuffanlage" gibt es glatt "rot" für den Franzosen.

Zu den technischen Mängeln ist in einschlägigen Foren von versagenden Fensterhebern und Klappergeräuschen an der Vorderachse die Rede. Ansonsten herrscht in der Peugeot-Gemeinde vor allem Freude über den Umstand, dass der 207 größer, sicherer und stabiler wurde. Allerdings kommen die paar Zentimeter Längenzuwachs nur den Passagieren vorn zugute. Die Rückbank ist allenfalls für Kinder geeignet, könnte einem im ungünstigen Fall aber als versuchte Misshandlung ausgelegt werden. Ernsthaft betrachtet ist das Coupé-Cabrio ein Zweisitzer mit zusätzlichem Gepäckfach auf der Rückbank.

Motorisiert ist der offene Franzose angemessen. Überraschenderweise hat man aber selbst bei dem 150-PS-Motor nicht das Gefühl von überschäumendem Temperament, sondern allenfalls von ordentlicher Fortbewegung. Des Rätsels Lösung verrät der Fahrzeugschein: Der Kleinwagen bringt es auf stattliche 1,5 Tonnen. Grundsätzlich gut, weil auch wirtschaftlich, ist man mit den 1.6-Liter-Motoren unterwegs mit einem Leistungsspektrum von 120 respektive 150 PS bei den Benzinern und 109 PS beim Diesel. Die Preise für das Peugeot Coupé-Cabrio starten bei knapp 19.000 Euro.

Hochinteressant ist aber ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt. Dort werden Peugeot 207 CC Baujahr 2007/2008 mit weniger als 25.000 Kilometer "auf der Uhr" ab 12.000 Euro feilgeboten. Da kann der Cabrio-Sommer kommen.