Kleinwagen und Einparkhilfen Mit Piepsern gegen Kratzer

Wolfsburg/Limburg (rpo). Nicht nur die Fahrer von Ober- und Mittelklassewagen freuen sich, wenn's beim Einparken ein bisschen einfacher geht. Seit einiger Zeit gehören Einparkhilfen zum Standard. Und wie es mit fast allen Extras ist, sind die kleinen Helfer nun auch in Kleinwagen auf dem Vormarsch.

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Foto: Peugeot, gms

Die Parklücke ist eng, die Sicht nach hinten schlecht und der Fahrer ist genervt: Angestrengt kurbelt er am Lenkrad, zieht den Wagen vor und setzt wiederholt zurück. Als das Auto schließlich fast in eine akzeptable Position rangiert ist, schrammt es doch noch mit dem Schweller an einem Hindernis entlang. Nach solchen Parkremplern ärgern sich manche Autofahrer, dass sie beim Autokauf nicht eine Einparkhilfe mitbestellt haben.

Was bis vor kurzem Ober- und Mittelklassewagen vorbehalten war, können immer mehr Käufer von Kleinwagen als Sonderausstattung ordern. Allein in den letzten zwölf Monaten hätten die Systeme bei Kleinwagen um 15 Prozent zugenommen, hat Automobilexperte Nick Margetts vom Marktforschungsunternehmen Jato Dynamics in Limburg ermittelt. Bei 46 Prozent aller Fahrzeugversionen seien sie nun als Extra erhältlich.

Ab 210 Euro Aufpreis

So bietet nun zum Beispiel auch Fiat im neuen Grande Punto erstmals Parksensoren an. Erhältlich sind sie nach Angaben von Fiat-Sprecher Thomas Kern in Frankfurt/Main als Extra ab der zweiten Ausstattungsvariante Dynamic für 210 Euro Aufpreis. Der neue Grande Punto, der seit vergangener Woche bei den Händlern in Deutschland steht, kostet in der Basisversion ab 10.990 Euro.

Auch Peugeot bietet für den neuen Microvan 1007 eine akustische Einparkhilfe als Extra an. Kunden können sie für den ab 13.650 Euro teuren Zweitürer in einem so genannten City-Paket für insgesamt 290 Euro bestellen. Es enthält laut Peugeot Deutschland in Saarbrücken außerdem zwei elektrisch anklappbare Außenspiegel.

Volkswagen hat seit Ende April für die aktuelle Generation des Polo ebenfalls eine Parkdistanz-Kontrolle im Lieferprogramm. Vier Sensoren im Heck sollen nach Angaben von VW-Sprecherin Malene Pickles in Wolfsburg beim rückwärts Einparken Hindernisse erkennen und den Fahrer akustisch warnen. Die Sonderausstattung kostet für den mindestens 11.250 Euro teuren Kleinwagen 340 Euro Aufpreis.

Akustische Warnsignale

Schon etwas länger auf dem Markt ist der ab 9.995 Euro teure Corsa, den auch Opel auf Wunsch mit einem Parkpiloten ausrüstet. Er gibt nach Angaben des Herstellers in Rüsselsheim beim rückwärts Rangieren akustische Warnsignale vor Hindernissen und kostet 395 Euro. Auch für Varianten der Ford-Modelle KA, Fiesta und Fusion, des Citroen C2 und C3, der Lancia-Modelle Musa und Ypsilon, des Skoda Fabia sowie des ohnehin höher positionierten Mini von BMW sind den Marktforschern von Jato Dynamics zufolge Parksensoren als Extra zu haben.

Meist befinden sich die Ultraschall-Sensoren der Einparhilfen im Heck, erklärt Thomas Kropf, Entwicklungsleiter beim Zulieferer Bosch in Stuttgart. Sie senden wie Fledermäuse Schallwellen aus. "Treffen sie auf ein Hindernis, werden sie als Echo zurückgeworfen und wieder vom Sensor empfangen. Aus der Zeit, die Schallwellen für den Hin- und Rückweg brauchen, lässt sich die Entfernung zum Hindernis berechnen", erläutert Kropf. Die Distanz wird dem Fahrer akustisch mitgeteilt.

Die Beseitigung von Parkrempler-Schäden sei oft kostspielig, sagt VW-Sprecherin Pickles. Selbst wenn nur einige Kratzer auszubessern sind, kämen schnell ein paar Hundert Euro zusammen. Wenn sich diese Kosten mit einer Einparkhilfe vermeiden ließen, rechne sich der zu zahlende Aufpreis durchaus.

(gms)
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