Jetzt mitdiskutieren Sollten Senioren ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen?

Interaktiv | Düsseldorf · Wenn Senioren in Unfälle verwickelt sind, stellt sich immer wieder die Frage nach ihrer Fahrtauglichkeit. Die Europäische Union plant eine regelmäßige Überprüfung. Ist das verhältnismäßig? Diskutieren Sie mit uns!

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Verkehrsunfälle enden nicht selten mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 2782 Menschen durch Unfälle im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der Toten demnach um neun Prozent gestiegen.

Unfälle können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Neben dem Zustand von Straßen oder den herrschenden Witterungsverhältnissen zählt auch das Fehlverhalten von Autofahrerinnen und -fahrern dazu. Dem Statistischen Bundesamt zufolge sind Fehler beim Abbiegen sowie beim Rückwärtsfahren und Einparken die häufigste Unfallursache. Auch das Nichtbeachten der Vorfahrt sowie ein nicht ausreichender Abstand der Fahrzeuge zählten hinzu.

Wenn Seniorinnen und Senioren in Unfälle verstrickt sind, wird häufig schnell die Frage nach der Fahrtauglichkeit gestellt. Nach Angaben der Bundesstatistiker gehen im Jahr 2021 rund 17 Prozent der Verkehrsunfälle auf Menschen ab 65 Jahren zurück. Die Europäische Union plant nun eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit für Menschen ab 70 Jahren. Alle fünf Jahre sollen die Betroffenen getestet werden, etwa durch Auffrischungskurse oder Fahrprüfungen. Wie das genau aussehen soll, ist noch unklar.

Expertinnen und Experten haben die geplante Regelung kritisiert. „Nicht das Alter ist für die Fahrtüchtigkeit entscheidend, sondern gesundheitliche Einschränkungen. Und die sind grundsätzlich altersunabhängig“, sagt etwa Jens-Peter Kruse, Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. Auch der ADAC ist gegen generelle Fahrtests ab 70. Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hingegen sagt, dass Senioren „sehr wohl ein Risiko im Straßenverkehr“ darstellten. Auch, wenn viele Menschen im hohen Alter viel seltener einen Führerschein besitzen würden.

Bis eine europaweite Regelung umgesetzt sein könnte, dauert es noch. Doch ist es überhaupt fair, das Autofahren ab einem bestimmten Alter einzuschränken oder gar zu verbieten? Wir wollen von Ihnen wissen, wie Sie zu der Thematik stehen. Sollten Seniorinnen und Senioren ihre Fahrtauglichkeit alle fünf Jahre unter Beweis stellen? Oder sollte das gar für alle Autofahrer gelten? Und falls ja, unter welchen Bedingungen? Nutzen Sie dazu oben die Abstimmung per Opinary – oder schreiben Sie uns Ihre Meinung in den Kommentaren unter diesem Artikel.

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