Überblick Fragen und Antworten zum Carsharing
Neben lokalen Anbietern in einzelnen Städten werden bei der Kurzzeitmiete für Autos - dem sogenannten Carsharing - auch immer mehr Autohersteller mit eigenen Angeboten aktiv. Vor allem Wenigfahrer kommen mit Carsharing oft deutlich günstiger weg als mit einem eigenen Auto. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist Carsharing?
Carsharing bedeutet: Auto teilen. Das können Freunde, Familien und Nachbarn untereinander organisieren. In den meisten Städten und Regionen gibt es Firmen und Vereine, die diesen Dienst anbieten - zum Beispiel die Initiative nachbarschaftsauto.de. Wer dort Mitglied ist, kann sich quasi bei einem "Nachbarn" aus seinem Viertel stunden-, tage- oder wochenweise Autos ausleihen.
Wer sind die Anbieter?
Klassische Anbieter haben meist über das Stadtgebiet verteilt feste Stationen für die Autos. Neue Anbieter erlauben auch, die Autos überall in einem fest definierten Gebiet zu parken. Die meisten Anbieter haben Kleinwagen, Kombis und Lieferwagen im Programm. Auch die Autohersteller BMW und Daimler bieten in Großstädten Carsharing-Flotten an. Ford will deutschlandweit aktiv werden und seine Händler und Werkstätten als Abholstationen gewinnen.
Für wen lohnt sich Carsharing?
Carsharing lohnt sich vor allem für Menschen, die in Städten wohnen und das Auto nicht täglich benötigen. Wer weniger als 7500 Kilometer im Jahr fährt, kann laut Stiftung Warentest mehr als tausend Euro sparen, wenn er auf den eigenen Wagen verzichtet. Denn schon die Fixkosten für einen eigenen Kleinwagen - Steuer, Versicherung, Reparaturen, Inspektionen und Pflege - können im Monat mehrere hundert Euro betragen. Sie fallen auch an, wenn der Wagen steht.
Wie viel kostet das Autoteilen?
Die Tarifstrukturen der Anbieter sind unterschiedlich und daher schwer vergleichbar. Meist fällt eine Aufnahmegebühr an, teils ist eine Kaution fällig. Einige Anbieter haben monatliche Grundgebühren. Für das Ausleihen eines Autos fallen Zeit- und Entfernungspauschalen an, meist eine Gebühr pro Stunde, Tag oder Woche sowie ein Beitrag pro gefahrenem Kilometer. Manchmal sind Wochenenden günstiger, in anderen Fällen besonders teuer. Manche Anbieter unterscheiden auch nach Tageszeit. Bei den neuen flexiblen Anbietern zahlen Kunden meist pro Minute, unabhängig von den gefahrenen Kilometern.
Wie komme ich an mein Auto?
Das Auto an einer Carsharing-Station buchen Nutzer per Internet, Telefon oder Smartphone - meist geht das rund um die Uhr. Die Autos lassen sich oft mit einer Chipkarte öffnen, manchmal sind die Autoschlüssel auch in einem Tresor an der Mietstation deponiert. Abgerechnet wird oft über die Chipkarte, teils minutengenau. Bei den flexiblen Systemen ist eine langfristige Buchung nicht möglich: Die Nutzer suchen per Internetseite oder Smartphone das nächste Auto, öffnen es per Chipkarte und fahren los. Meist lässt sich das Auto für eine Viertelstunde blockieren, bis der Nutzer es gefunden hat.
Was ist mit Tanken, Pannen, Autoreparaturen und Versicherungen?
All das muss der Carsharing-Nutzer im Allgemeinen nicht beachten. Sind Inspektionen oder TÜV fällig, kümmert sich der Carsharing-Anbieter darum. Das gleiche gilt fürs Tanken. Sollte der Tank einmal leer sein, ist Tanken über eine Tankkarte bargeldlos möglich. Bei einer Panne mit einem ausgeliehenen Auto ist das Vorgehen je nach Anbieter unterschiedlich. Oft jedoch wird ein Ersatzauto gestellt. Die Autos sind in der Regel vollkaskoversichert. Bei einigen Anbietern muss ein Versicherungsschutz zusätzlich gebucht werden.
Worauf sollte ich bei Carsharing achten?
Um wirklich mobil zu sein, sollte die Buchungszentrale rund um die Uhr erreichbar sein. Wichtig ist zudem die Zahl der Standorte. Wer ein Auto ausleiht, sollte es auf Schäden untersuchen - diese müssen ins Bordbuch eingetragen sein.
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