Empfehlungen vom ADAC Das sind die besten Ladestationen für E-Autos
Düsseldorf · Wer ein Elektroauto fährt, benötigt eine passende Wallbox. Beim Kauf muss man allerdings einiges beachten. Eine positive Nachricht vorweg: Laut ADAC ist das günstigste Modell im Test auch das beste.
Reine Elektroautos und Plug-in-Hybride werden immer beliebter. 833.000 kamen im vergangenen Jahr neu auf deutsche Straßen – das ist ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein im Dezember wurden 174.000 zugelassen, was auch daran liegt, dass einige Förderungen zum Jahresbeginn ausgelaufen sind oder künftig geringer ausfallen. Doch so groß die Mitnahmeeffekte 2022 auch waren: Der Trend zur umweltfreundlicheren Autovariante ist unverkennbar.
Wer ein E-Auto fährt, muss sich darüber Gedanken machen, wo und wie er es am besten auflädt. Eine Ladestation für zu Hause, auch Wallbox genannt, bietet sich an. Beim Kauf gilt es einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welche Wallboxen sind gut und was können sie? Der Automobilclub ADAC hat zwölf Wallboxen getestet – darunter fünf mit einer Ladeleistung von 22 Kilowatt – und zehn davon für gut befunden. Testsieger ist demnach das günstigste Modell, die Box Homefix von Go-e-Charger für 675 Euro. Sie lädt Elektroautos sicher und schnell. Auch lässt sie sich per App sehr gut manuell steuern. Das bietet sich laut ADAC an, wenn Nutzende festlegen wollen, ob der Solarstrom vom Hausdach in den Akku des Wagens eingespeist werden soll statt ins Netz. Außerdem können sie das Auto zeitprogrammiert aufladen. Auf Platz zwei landet das fast doppelt so teure Modell Commander 2 von Wallbox Chargers. Sie lässt sich als einzige Ladestation im Test mit einem Touchscreen bedienen. Wenn der nicht mehr gebraucht wird, schaltet er sich automatisch ab. Mit einer App kann man den Verbrauch und die Kosten überprüfen. Am drittbesten schnitten die Wallboxen Terra AC W11-G5-R-0 für 1090 Euro von ABB und Home von der Firma Easee für 850 Euro ab. Beide lassen sich laut ADAC unkompliziert nutzen, sind gut ausgestattet und verfügen über eine zuverlässige Ladefunktion.
Worauf haben die Tester geachtet? Ein ADAC-Team überprüfte bei zwölf marktgängigen Wallbox-Modellen im mittleren Preissegment wie zuverlässig und sicher sie laden, wie hochwertig und funktional die Ausstattung ist, wie aufwendig Lieferung und Montage sich gestalten und wie gut die zugehörige App funktioniert, sofern eine vorhanden war. Mehr als 400 Ladevorgänge führten die Tester an fünf E-Auto-Modellen durch.
Wie teuer sind Wallboxen? Die Preisspanne bei den getesteten Ladestationen ist groß: Das günstigste Modell, die Homefix von Go-eCharger, bekommt man schon für 675 Euro. Am teuersten ist die ABL Wallbox eMH2 2W2231 Extender mit einem stolzen Preis von 1570 Euro. Besonders teuer bedeutet hier allerdings nicht besonders gut: Der ADAC empfiehlt den Testsieger Homefix, der gleichzeitig am günstigsten ist. Das teuerste Modell landet im guten Mittelfeld auf Platz fünf.
Welche Wallbox ist für wen geeignet? Das kommt ganz auf die Ansprüche der Nutzerin oder des Nutzers an. „Es gibt Wallboxen, die nur Strom laden und welche, die man bis ins letzte Detail per App steuern kann“, sagt Ralf Collatz, Experte für Elektromobilität beim ADAC. Mit manchen könne man sogar Abrechnungen erstellen und so die Kosten leichter mit den Nachbarn teilen. Hier müsse sich jeder im Vorhinein Gedanken machen, wie viel Komfort er oder sie im Alltag benötigte. Außerdem ist es laut Collatz entscheidend, wo die Wallbox installiert wird. Haben auch Unbefugte Zugang zum Fahrzeug, sollte die Ladestation im Idelafall eine Autorisierungsfunktion haben.
Welche Schwächen haben sie? Zwei Modelle fielen im aktuellen Test wegen technischer Mängel durch und erhielten die Note „mangelhaft“: Die Wallbox von Alfen und die recht teure Box von PC Electric. Erstere löst bei der Fehlerstromschutzmessung in beiden Betriebsmodi zu spät die Notabschaltung aus, letztere hat bei verschiedenen Stromstärken dasselbe Problem. Hinzu kommt, dass die Ladestation von PC Electric eine sehr spartanische Ausstattung aufweist – weder eine Autorisierung noch ein Energiezähler oder eine App sind dabei. Dafür scheint jedoch der Preis von 1275 Euro ziemlich hoch.