Neue GLK-Version kommt ab Juni Ein Mercedes für alle Fälle

La Clusaz · Nur ganze zehn Prozent der Käufer eines SUV mit ausgeprägten Off-Road-Eigenschaften, so schätzt man, finden den Weg ins Gelände. Das Gros der Kundschaft wandelt allenfalls auf nur provisorisch befestigten Pfaden zum Waldparkplatz, aber die könnten ja nach andauernden Regenfällen durchaus schwer befahrbar sein. Wie auch immer, bei der umfassenden Modellpflege der GLK-Klasse hat Mercedes-Benz tief ins Schatzkästlein der Allradtugenden gegriffen und das Mittelklasse-SUV noch fitter für den Einsatz auf tiefem Geläuf gemacht.

2012: Das ist der neue Mercedes GLK
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Immerhin gibt es die beiden Basismodelle auch ohne die technischen Helfer im schwierigen Terrain und ohne den permanenten Allradantrieb 4Matic. Bei ihnen werden allein die hinteren Räder angetrieben. Sparsamer ist die Baureihe aufgrund Feinarbeit am Antriebsstrang geworden. Das Spitzenmodell unter den Selbstzündern, der GLK 350 CDI 4Matic, konsumiert trotz der Mehrleistung des um 34 PS auf 195 kW/265 PS erstarkten V6-Diesel 17 Prozent weniger Treibstoff als sein Vorgänger. Die Preisliste reicht von 36.235 Euro für den Einstiegs-GLK mit seinem Vierzylinderdiesel bis 50.099 Euro für den bärenstarken aber überaus durstigen Benziner im GLK 350 4Matik.

Dynamischere Form

Äußerlich haben die Designer mit Hilfe der "weichen" Bauteile der Karosserie dem GLK eine sanftere wenngleich dynamischere Form gegeben. Das Quadrat der Formensprache ist zwar nicht zum Kreis geworden doch die pfeilförmige Frontpartie wirkt mit Radien und Rundungen frischer, fast fröhlicher als bisher. Vor allem die Scheinwerfer haben durch den kecken Schwung an ihrer Unterkante gewonnen. Seitenschweller und Heckstoßfänger tragen nun die Linien der neuen Formensprache des Personenwagendesigns, unverändert bleibt die hohe Sitzposition, die von vielen aufgrund vorzüglicher Übersicht geschätzt wird. Dass die Karosserie durch sie übersichtlicher wird, ist ein ebenfalls willkommener Effekt.

Innen vermittelt die neue Armaturenbrettgestaltung Ruhe und Gediegenheit. Eine Verkleidung aus Aluminium oder auf Wunsch aus Holz spannt sich über die gesamte Breite der Schalttafel. Die vier Luftdüsen im Sterndesign lassen sich einfach und zielgenau einstellen, wir kennen sie bereits aus der B-Klasse und dem SL. Bei Nachtfahrten taucht die als Option erstmals für den GLK angebotene Ambiente-Beleuchtung mit LED-Technik den Innenraum in samtenes Licht, ebenfalls auf Wunsch gibt es ein großes Farbdisplay als Info-Monitor für das Kombiinstrument vor dem Fahrer.

Die Motoren — sechs Diesel und nur ein Benziner — werden grundsätzlich mit der Start-Stop-Automatik kombiniert, reibungsminimierte Achsgetriebe , die angenehm genaue elektrische Lenkung sowie rollwiderstandsoptimierte Reifen tragen außerdem zur Verbrauchssenkung bei. Die beiden Bluetec-Motorisierungen erfüllen so bereits heute die kommende Abgasnorm EU6. Während die hinterradgetriebenen Versionen mit einem manuellen Sechsganggetriebe ausgerüstet werden, bekommen alle 4Matik-Modelle den sanft schaltenden 7G-Tronic-Plus-Automaten. Untermotorisiert wirkt keine der GLK-Versionen, wenngleich sich der Basismotor im 200 CDI bei forschen Überholvorgängen als nicht allzu agiler Begleiter herausstellt. Souveräner bewältigen diese Aufgabe die kräftigeren Kollegen, die V6-Maschinen machen den GLK letztlich sogar zum Sport-SUV.

Beeindruckende Vorstellung im Gelände

Das Fahrverhalten mit einer nicht zu straffen aber dennoch spurstabilen Feder-Dämpferabstimmung passt vorzüglich zur engagierten Fortbewegung. Der Geradeauslauf ist vorbildlich, die Windgeräusche halten sich bei schneller Fahrt im akzeptablen Rahmen. Im Gelände gibt der GLK dann eine beeindruckende Vorstellung. Die Achsverschränkung erlaubt tatsächlich das Befahren arg verworfener Wege, Die Traktionskontrolle 4ETS verteilt die Kräfte feinfühlig genug, um an kräftigen Steigungen nicht aus dem Tritt zu kommen.

Die Off-Road-Taste stellt die Parameter von Automatikgetriebe und Gasansprechverhalten auf den Geländeeinsatz ein, eine Bergabfahrhilfe verhindert, dass der Off-Roader im Gefälle zu viel Fahrt aufnimmt und die optionale Lenkwinkelanzeige im Mitteldisplay ist in manch einer vertrackten Situation auf anspruchsvollen Terrain eine angenehme Hilfe. Drei unterschiedliche Fahrwerke bietet Mercedes-Benz an, das Sportfahrwerk für den vornehmlichen Einsatz auf Asphaltstrecken, die normale Konfiguration der Radaufhängungen und das Off-Road-Fahrwerk, mit dem sich Holperstrecken am besten bewältigen lassen.

Das große Modellpflegeprogramm umfasst obendrein eine Gleichstellung des GLK mit seinen Brüdern aus der Personenwagen-Abteilung. Alle aktuellen Assistenzsysteme sind serienmäßig an Bord oder können auf Wunsch eingebaut werden. Als Novum gibt es unter anderem eine 360-Grad-Kamera, die zum ersten Mal bei Mercedes-Benz angeboten wird und den automatischen Einpark-Assistenten, der den Wagen selbstständig in eine Parklücke lenken kann.

Ein Leichtgewicht ist der GLK nicht. Bis zu 1.945 Kilogramm wiegt er unbeladen je nach Motorvariante. Mehr als 500 Kilogramm dürfen alle Versionen einpacken. Als Anhängelasten werden 2.000 bis 2.500 Kilogramm genehmigt, das macht das besternte SUV zur guten Wahl für alle Liebhaber des Wasser- oder Pferdesports. Ende Juni kommt der erneuerte GLK auf die Straßen.

(sp-x/sgo/das)
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