Sparkniff bei der Autoversicherung Ein Kennzeichen für mehrere Autos?

Düsseldorf (RPO). Saisonkennzeichen dürften den meisten Autofahrern ein Begriff sein. Darauf greift zurück, wer ein Kfz für einen begrenzten Zeitraum zulassen will. Aber was sind Wechselkennzeichen? Noch gibt es sie nicht. Aber sie werden von immer mehr Seiten gefordert und mit ihnen ließe sich richtig Geld sparen.

Zehn Fakten zu Wechselkennzeichen
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Zehn Fakten zu Wechselkennzeichen

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Foto: AP

Das Schicksal vieler Zweitfahrzeuge ist es, die meiste Zeit in der Garage herumzustehen. Denn oft wird das Klassiker-Cabrio oder Motorrad nur in den Sommermonaten bewegt. Und falls ein Reisemobil vorhanden ist, wird auch das meist nur für Urlaubsfahrten genutzt. Zugelassen und versichert werden müssen die Fahrzeuge aber alle separat.

Zwar können Besitzer mit Saison- oder Oldtimerkennzeichen Gebühren sparen. Sie fragen sich dennoch, warum nicht eine Zulassung und ein Kennzeichen für alle Fahrzeuge reicht, das sie dann flexibel je nach Bedarf einsetzen können. Bislang waren alle Vorstöße zur Einführung eines einzigen Nummerschildes für mehrere Kfz zwar vergebens. Das könnte sich nun mit dem Trend zum Elektroauto ändern.

Der deutsche Staat ist nicht bereit, eine direkte Kaufprämie zu zahlen. Doch als indirekter Anreiz zur Anschaffung eines Stromers könnte das Wechselkennzeichen dienen. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) will mit Hilfe von Wechselkennzeichen die Zulassung und Versicherung von Elektroautos vereinfachen. Die vor allem für den Stadtverkehr gedachten E-Mobile sollen sich die Zulassung mit dem ebenfalls im Haushalt weiter vorhandenen herkömmlichen Fahrzeug teilen.

Einfacher und unbürokratischer

Einzige Einschränkung: Die Wagen dürfen nicht gleichzeitig auf die Straße. Das Konzept mache die Zulassung von Zweitfahrzeugen einfacher und "unbürokratischer", sagt ADAC-Sprecher Maximilian Maurer in München. Zudem senke es Kosten für die Halter. In vielen Ländern sei das Modell bereits erprobt, so der ADAC-Sprecher weiter.

In Österreich und der Schweiz hat sich laut ADAC das System Wechselkennzeichen bereits seit vielen Jahren mit Erfolg bewährt. So sind auf österreichischen Straßen über acht Prozent der Fahrzeuge mit einem solchen Wechselkennzeichen unterwegs. "Das wollen wir für Deutschland auch erreichen", so ADAC-Präsident Peter Meyer.

Es sind vor allem die Versicherer, die sich noch als "Allianz der Bremser" gegen solche Vorschläge sperren, wie die Zeitschrift "Auto-Bild" rügt: Sie befürchteten viel Aufwand und wenig Ertrag und stünden den Vorschlägen daher skeptisch gegenüber.

Mittlerweile gibt es Gespräche zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der Versicherungswirtschaft. Auch Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) befürwortet die Einführung des Wechselkennzeichens: "Es gibt eine reelle Chance", sagte der Minister der "Auto-Bild" und setzt darauf, dass sich "die Gespräche mit der Versicherungswirtschaft vernünftig lösen" lassen.

(tmn/kpl)
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