Caravan Salon 2020 Spannende Neuheiten für alle Zielgruppen

Mehr Geselligkeit, mehr Platz, mehr Sicherheit: Mitten in der Pandemie stellen die Hersteller von Reisemobilen und Wohnwagen zahlreiche neue Modelle vor. Viele davon sind erstmals auf dem Caravan Salon zu sehen.

 ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 29. Januar 2019: Was ist wichtig für die Winterwäsche? Auf jeden Fall eine saubere Frontscheibe für einen klaren Durchblick. Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 29. Januar 2019: Was ist wichtig für die Winterwäsche? Auf jeden Fall eine saubere Frontscheibe für einen klaren Durchblick. Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Mit einem derartigen Ansturm, wie ihn gerade in diesen Pandemie-Zeiten die Reisemobile erleben, können die Wohnwagen nicht mithalten. Trotzdem blicken auch die Caravan-Hersteller optimistisch in die Zukunft. Nach drei Jahren eines bis zu zehnprozentigen jährlichen Wachstums haben Corona-bedingte Produktionsausfälle die Halbjahresbilanz 2020 zwar ins Minus gedreht, doch mit dem besten Juli-Ergebnis aller Zeiten (5169 Einheiten, plus 61,7 Prozent zum Vorjahr) hat der Nachholeffekt die Talfahrt fast schon wieder aufgehoben. Und mit einer Menge Neuheiten zum Modelljahr 2021 will sich die Branche für den erwarteten, nachhaltigen Zulauf wappnen.

Ein kurzer Trip mit den Kumpels an die Côte d’Azur, ein Familienurlaub am Meer oder im Ruhestand den Winter mit dem Reisemobil in der Sonne verbringen: „Die typische Zielgruppe für Urlaub mit dem Reisemobil gibt es nicht mehr“, sagt Andreas Brecker, Niederlassungsleiter der Ahorn Camp-Filiale in Mülheim an der Ruhr, „vor allem nicht in Corona-Zeiten“.

Unabhängig, selbstbestimmt und auf Distanz: Aus guten Gründen ist die Nachfrage nach Reisemobilen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Kunden wissen den eigenen Hygienebereich zu schätzen und die Möglichkeit, Pläne kurzfristig zu ändern. „Jede Person, die sich mit dem Thema Reisen beschäftigt, ist jetzt ein potenzieller Kunde für uns geworden“, sagt auch Alexander Reichmann, Geschäftsführer der Ahorn Camp. Genau diese Entwicklung spiegeln auch die neuen Reisemobile des Unternehmens wider.

Ahorn Camp hat das Innendesign seiner Wohnmobile modernisiert, mit vielen dimmbaren LED-Elementen ausgestattet, auf helle Farben, Stein- und Holzoptik gesetzt. Aufgeräumter und zeitgemäßer sei die Gestaltung ausgefallen, sagt Brecker. „Im Canada TU haben wir eine geräumige Rundsitzgruppe im Heck geschaffen“, erzählt er. Das Model Canada TF wird mit einer Face-to-Face-Sitzecke dem Anspruch an Geselligkeit und mehr Platz gerecht. Auch für Reisende, die mit kleinerem Gepäck unterwegs sein wollen, hat Ahorn Camp aufgerüstet: Zum Caravan Salon, der gestern in den Düsseldorfer Messehallen gestartet ist und noch bis zum 13. September läuft,  bringt das Unternehmen den Van City mit – einen alltagstauglichen Campervan unter fünf Metern, mit fünf Sitz- und vier Schlafplätzen. Ob ausgebauter Kastenwagen, teilintegriertes Reisemobil oder Alkoven: Bei allen Modellen setzt Ahorn Camp auf Renault. „Weil Motor und technische Ausstattung sehr verlässlich sind“, begründet Brecker.

Beim Caravan Salon zeigt Ahorn Camp insgesamt 13 verschiedene Modelle an zwei Ständen. „Wer nicht zur Messe kommen möchte, findet die Fahrzeuge anschließend in unserer Filiale“, sagt Brecker. Seit fünf Jahren verkauft Ahorn Camp Reisemobile am Standort Mülheim an der Ruhr und sorgt dort auch für den Service.

Als Innovationstreiber auf dem Wohnmobil-Markt entwickelt sich  die Knaus-Tabbert-Gruppe. Mit dem überarbeiteten Deseo-Wohnwagen startet Knaus in die automatisierte Caravan-Fertigung, und mit dem neuen Cara-Cito der Tochtermarke Weinsberg präsentieren die Bajuwaren den ersten serienmäßigen Wohnanhänger, der ohne Gas auskommt.

Bei den Weinsberg-Händlern steht der konsequent elektrisch ausgelegte Cara-Cito, der die bisherige Cara-One-Baureihe ersetzt und entpuppt sich zu Preisen ab knapp unter 11.000 Euro sogar noch als günstiges Einsteiger-Modell. Er richtet sich an eine junge, preisbewusste Zielgruppe, die vielleicht auch Berührungsängste mit Gas hat oder einfach keine schweren Gasflaschen mehr schleppen will. Für Traditionalisten wird gegen Aufpreis allerdings auch eine Variante mit Zwei-Flammen-Gaskocher und Truma-S-Gasheizung angeboten.

 Der schwedische Hersteller Kabe, der speziell für wintertaugliche, sehr gut ausgestattete – und damit auch teure – Anhänger steht, bietet für seine Royal-Baureihe einen Herd mit vier Kochstellen an oder im Modell Imperial eine Zwei-Zonen-Heizung, mit der sich die Temperatur in Bug und Heck unabhängig  voneinander regeln lässt. Der Fokus bei den Neuerungen liegt aber meist auf neuem Außendesign, helleren Innenräumen, frischeren Möbeldekoren, aufwändigeren Lichtkonzepten und Detailverbesserungen. Feststellbar ist allerdings auch ein Trend zu großzügigeren Sanitärräumen über die gesamte Wagenbreite im Heck.

Während sich die Hobby-Werke als europäischer Marktführer diesmal mit neu gestylten Outfits und einer serienmäßigen Antischlingerkupplung für die meisten der 59 Grundrisse in sechs Baureihen begnügen und für die Modelle Excellent und Prestige drei neue Varianten mit zum Caravan-Salon nach Düsseldorf bringen, legt Konzernschwester Fendt ihre Top-Baureihe neu auf.

Im Diamant sind Echtlederpolster und die Truma-Dachklimaanlage jetzt serienmäßig an Bord. Eine Panoramadachhaube sorgt für einen hellen Innenraum und eine elektrische Fußbodentemperierung für ein angenehmes Klima. Die Preisskala beginnt bei rund 35.000 Euro.

Innen und außen komplett überarbeitet wurde auch die Da-Vinci-Baureihe von Tabbert. Von den insgesamt acht Grundrissen sind drei neu: der 390 QD als kleinster Da-Vinci mit Querbett im Bug, der 500 KD mit Stockbetten für insgesamt bis zu fünf Personen und der 560 HTD mit dem trendigen Heckwaschraum, französischem Bett und Rundsitzgruppe im Bug. Die Da-Vinci-Preisliste beginnt bei 20.071 Euro.

Ein Comeback feiert bei Dethleffs die Aero-Baureihe. Zum 90-jährigen Firmenjubiläum lassen die Allgäuer einen altbekannten Namen im neuen Gewand wiederaufleben. Im Innenraum präsentiert sich der Aero mit hellem Holzdekor, weißen Frontflächen und Polstern in schickem Grau mit Jubiläums-Stickereien.

In allen fünf Grundrissen befinden sich die Hauptschlafplätze, egal ob als Einzel- oder Doppelkojen im Bug. Als Familien-Variante empfiehlt sich der 500 QSK mit zusätzlichen Stockbetten im Heck. In allen 6,34 bis 7,51 Meter langen Ausführungen gehört ein 90-Jahre-Jubiläumspaket mit einem Preisvorteil von 3200 Euro zum Serienumfang. Darin enthalten sind unter anderem Alu-Felgen und ein Fenster in der Aufbautür mit Fliegengitter. Kostenpunkt: ab 18.500 Euro.

 Der neue Canada TU von Ahorn Camp hat besonders viel Sitzraum – dank einer Rundsitzgruppe im Heck.

Der neue Canada TU von Ahorn Camp hat besonders viel Sitzraum – dank einer Rundsitzgruppe im Heck.

Foto: Ahorn/Fabian Schumacher
 Die Hobby-Werke haben ihr Reisemobil-Programm neu sortiert. Aber auch auf dem Wohnmobile-Markt gibt es Neues.

Die Hobby-Werke haben ihr Reisemobil-Programm neu sortiert. Aber auch auf dem Wohnmobile-Markt gibt es Neues.

Foto: spx
 Der Cara-Cito von Weinsberg präsentiert sich als erster serienmäßiger Wohnanhänger, der ohne Gas auskommt

Der Cara-Cito von Weinsberg präsentiert sich als erster serienmäßiger Wohnanhänger, der ohne Gas auskommt

Foto: spx/Christian Haasz

Der Hersteller Eriba aus Bad Wildsee erweitert die im vergangenen Jahr eingeführte Neuauflage des Nova um einen neunten Grundriss. Ein deutlich günstigeres Angebot ist jedoch der LMC Style 493K, der mit einer 65-Jahres-Jubiläumsedition in einer All-inclusive-Ausstattung ab 20.000 Euro zu haben ist.

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