Zubehör und Accessoires Cabrio-Spaß in Vollendung

Ingolstadt/Hof (rpo). Spaß an ihrem Cabrio oder Roadster hatten die Besitzer in diesem Jahr bislang noch selten. Jeder Sonnenstrahl jedoch weckt die Hoffnung auf einen richtig schönen Sommer mit der Chance auf nette Ausflüge. Wohl dem, der dann seinen Wagen in Schuss und das passende Zubehör zur Hand hat.

Oben ohne für puren Fahrspaß
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Foto: Hersteller

Neuen Cabrios und Roadstern fehlt in der Grundausstattung meist nicht wirklich etwas. Doch wer die Optionspreislisten und Zubehörkataloge der Hersteller und Tuner wälzt, findet zahlreiche Möglichkeiten zum Feinschliff für Form und Funktion.

Bereits das Angebot der Fahrzeughersteller deckt nahezu alle Bedürfnisse ab. Praktisch veranlagten Kunden bieten die Firmen für ihre offenen Modelle zum Beispiel ein Hardtop an, das im Winter statt der Stoffhaube aufgesetzt werden kann. Ebenfalls Standardzubehör ist das Windschott, das bei offenen Fahrten vor Zugluft schützt.

Für Roadster gibt es Kofferträger, die auf den Heckdeckel geschraubt werden und die Zuladungskapazität mitunter verdoppeln. Falls die Wechselwäsche unter Verschluss gehalten werden soll, bieten viele Hersteller Taschensets an, die auf den Kofferraum der Fahrzeuge zugeschnitten sind. Mini etwa kooperiert dafür nach Angaben von Sprecherin Sabine Gigl in München mit der Modemarke Mandarina Duck.

Schutz vor plötzlichem Regenguss

Wer seinen Roadster auch bei schlechtem Wetter offen fahren möchte, dem empfiehlt Audi für den TT eine spezielle Persenning. "Sie deckt den Innenraum ab und ist teilbar", sagt Audi-Sprecher Udo Rügheimer in Ingolstadt. "So ist das Leder des Beifahrersitzes auch bei offenem Dach vor plötzlichen Regengüssen geschützt." Außerdem fällt kein Schmutz oder Laub ins Auto, wenn es offen abgestellt wird.

Eher schön als praktisch sind dagegen die Accessoires, die bei den Herstellern zum jeweiligen Open-Air-Modell angeboten werden. Die Bandbreite reicht von der Cabrio-Uhr zum VW New Beetle über die spezielle Sonnenbrille zum offenen Mini bis hin zur Sturmhaube, die Porsche zum Carrera GT entwickelt hat. Die rund 250 Euro teure Mütze ist nach Angaben von Sprecherin Beatriz Forcat in Stuttgart eine neue Interpretation klassischer Cabrio-Kappen und wird aus demselben Leder genäht, aus dem Porsche das Gepäck für den Roadster schneidern lässt.

Wer bei den Herstellern nicht fündig wird oder einen Gebrauchten aufrüsten möchte, dem bietet die Zubehörbranche alle Möglichkeiten. Handelsketten wie D&W aus Bochum oder Internetplattformen wie "4roadster.de" führen zahlreiche Anbauteile von verchromten Überrollbügeln über Windschotten und Hardtops bis hin zu Kofferträgern und Gepäckbrücken. Ein Paar Chrom-Überrollbügel kostet etwa beim Internethändler "4roadster.de" je nach Modell zwischen 299 und 1499 Euro. Windschotten verkauft D&W für 110 Euro aufwärts.

Dem Problem der optimalen Laderaumausnutzung bei Cabrios und Roadstern hat sich die Firma Roadsterbag aus Hof an der Saale angenommen. Laut Sprecher Axel Lampenscherf vertreibt sie über Zubehörhandel und Autohäuser maßgeschneiderte Koffersets, die jeden freien Kubikzentimeter im Laderaum ausnutzen. "Derzeit haben wir zu Preisen zwischen 189 und 299 Euro Gepäck für insgesamt 25 Modelle vom Smart Roadster bis zum Mercedes CLK verfügbar", sagt Lampenscherf.

Vorsicht auf dem freien Markt

Beim Wiederverkauf hat Zubehör auch Einfluss auf den Fahrzeugwert. Dabei gilt laut Thomas Lemp vom Marktbeobachter EurotaxSchwacke in Maintal (Hessen), dass es der Fahrzeugklasse angemessen sein sollte: "So ist zum Beispiel eine Klimaanlage bei Oberklasse-Cabrios Pflicht. Ein Hardtop oder Windschott ist in jeder Klasse gern gesehen und wird entsprechend honoriert."

Negativ wirken sich dagegen extreme Umbauten wie besondere Breitreifen mit Kotflügelverbreiterungen oder große Spoiler und Heckflügel aus. "Letztendlich ist es aber schwer, den Mehr- oder Minderwert eines Fahrzeugs über das mehr oder weniger sinnvolle Zubehör zu definieren", sagt Lemp. Vielmehr entscheidet es darüber, ob ein Fahrzeug überhaupt verkauft wird. "Aber selbst das sinnvollste Zubehör nützt wenig, wenn etwa ein Mercedes-Benz SLK weiß ist."

Unabhängig vom möglichen Wiederverkauf empfehlen Experten Skepsis, wenn Cabrios oder Roadster mit Zubehör vom freien Markt aufgerüstet werden sollen. Zwar kann man bei maßgeschneiderten Gepäckstücken, Regenhüllen oder Sturmmützen wenig falsch machen. Doch Anbauteile sind mit Vorsicht zu genießen: "Zubehörteile wie Überrollbügel sind im Beispielkatalog der StVZO erfasst und dürfen nicht einfach so am Fahrzeug angebracht werden", sagt Hans Georg Marmit, Sprecher der Sachverständigen-Organisation KÜS in Losheim am See (Saarland).

Vielmehr müsse man dort auf eine entsprechende Teilegenehmigung achten und bei tieferen Eingriffen sogar zur Änderungsabnahme beim Prüfer vorfahren. "Wer Teile ohne Genehmigung anbaut oder diese in Einzelfällen erforderliche Änderungsabnahme "schwänzt", der riskiert seine Betriebserlaubnis", warnt Marmit.

Auch auf die Technik selbst sollte man achten. "Werden etwa Chrombügel nur mit winzigen Befestigungsschrauben geliefert, oder macht das Material einen brüchigen Eindruck, dann sollte man besser von der Umrüstung Abstand nehmen." Außerdem sei vor der Montage zu überlegen, was im Notfall passieren kann. Wenn zum Beispiel bestimmte Abstände zum Kopf nicht eingehalten werden, riskiere der Fahrer bei Unfällen schwere Verletzungen. "Bei ordentlichem Zubehör stehen solche Hinweise in der Montageanleitung", sagt der KÜS-Sprecher. "Wenn aber weder eine Bauartgenehmigung noch eine Erklärung für Schrauber beiliegt, sollte man die Finger davon lassen."

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