Zubehör Skurril: Extras von Skulptur bis Silberkelch

Alufelgen, Sitzheizung oder Navi sind üblich. Doch die Industrie hat noch weitaus ungewöhnlichere Dinge parat.

 Transparente Finanzaktion: Gegen Geld montiert Rolls-Royce die «Emily» auch in Kristallglas auf den Kühler.

Transparente Finanzaktion: Gegen Geld montiert Rolls-Royce die «Emily» auch in Kristallglas auf den Kühler.

Foto: dpa-tmn/Rolls-Royce

Bisweilen sind sie dick wie eine Illustrierte und haben oft viele hundert Positionen: Wer durch die Prospekte und Preislisten der Autohersteller blättert, erlebt angesichts der Vielfalt der Optionen sein blaues Wunder. Und es ist nicht nur die schiere Auswahl, die sprachlos machen kann.

Zwischen Standards wie elektrischen Sitzen, Navigation oder Soundsystem mischen sich immer wieder ein paar ebenso exotische wie exklusive Extras. Zwar findet man die vor allem bei den Luxusmarken, wo sie oft mehr kosten als manch ein Kleinwagen. Doch auch bürgerliche Fabrikate bieten mitunter faszinierende Optionen – und manchmal gibt’s die Ausstattung zum Staunen sogar serienmäßig.

Wer unterwegs oft hungrig ist und keine Lust hat auf Drive-In-Küche, der nimmt sich was zu essen mit und macht unterwegs ein Picknick. Dafür kann man das heimische Geschirr nehmen – oder sich einen professionellen Hamper kaufen. So nennen die Engländer den prall gefüllten Picknick-Korb und nehmen das gerne in ihren Zubehör-Katalog auf – bei Luxusmarken wie Rolls-Royce, Land Rover oder Bentley gerne auch maßgeschneidert und elektrisch gekühlt. Preise weit jenseits von 10.000 Euro sind dann allerdings keine Seltenheit. Etwas mehr Komfort für Hinterbänkler gibt es nicht nur auf den Loungesesseln in langen Luxuslimousinen. Mit einem einfachen aber umso clevereren Trick lädt Skoda die Passagiere im Fond zum Nickerchen – ein kleines, weich gepolstertes Horn an der sogenannten Schlaf-Kopfstütze lässt sich etwa im Superb oder im Kodiaq nach vorne klappen und hält so das Haupt der müden Passagiere.

Als wäre ein Rolls-Royce nicht schon auffällig und seine Kühlerfigur nicht prominent genug, bieten die Briten für die „Spirit of Ecstasy“ genannte Skulptur ein aufwändiges Tuning an. Auf Wunsch gibt es die handgroße Kühlerfigur nicht nur in Gold, sondern auch aus Kristallglas – und dann sogar mit Beleuchtung, so dass einem auch nachts die volle Aufmerksamkeit gewiss ist. BMW und Mercedes inszenieren ihre Modelle auf Wunsch ebenfalls für den nächtlichen Auftritt: Im Geländewagen X6 gibt es darum gegen Aufpreis erstmals eine beleuchtete Niere, bei den Schwaben bringt eine LED-Installation den Stern im Kühlergrill zum Strahlen.

Nicht erst seit Corona werden viele Ereignisse aus dem Auto heraus beobachtet. Und während sich der Amerikaner dabei auf die Pritsche seines Pick-ups hockt, bewahren die Briten mal wieder ihre guten Manieren. Geländewagen wie der Range Rover haben deshalb eine geteilte Heckklappe, bei der die untere Hälfte als Sitzbank dient. Und wenn man einen schnell mal fünfstelligen Betrag drauflegt, gibt es für Autos von Range Rover, Bentley oder Rolls-Royce auch Klappsitze von der feineren Sorte – mit Alurahmen und Lederbezug. Barfächer gehören zu Edel-Limousinen wie die Liegesitze und die Rollos vor den Fenstern. Doch am oberen Ende der Preisskala begnügt man sich nicht mit einem schnöden Kühlfach und ein paar billigen Bechern. Sondern je teurer der Wagen, desto größer die Sorgfalt bei der Auswahl der Accessoires. Im neuen Mercedes-Maybach GLS liegen deshalb für den stilvollen Schluck zwischendurch Champagnerkelche aus massivem Silber in der Armlehne.

 HANDOUT - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 23. Juni 2020: Ein Kelch, der besser nicht an einem vorbeigeht: Lässt sich doch diese Silberarbeit im Mercedes-Maybach mit allerlei Köstlichem füllen, um im Fond feudal zu genießen. Foto: Daimler AG/dpa-tmn - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

HANDOUT - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 23. Juni 2020: Ein Kelch, der besser nicht an einem vorbeigeht: Lässt sich doch diese Silberarbeit im Mercedes-Maybach mit allerlei Köstlichem füllen, um im Fond feudal zu genießen. Foto: Daimler AG/dpa-tmn - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Daimler AG
 Picknick für Fortgeschrittene:  extravagante und maßgeschneiderte Vorrichtungen für Speis und Trank im Bentley.

Picknick für Fortgeschrittene:  extravagante und maßgeschneiderte Vorrichtungen für Speis und Trank im Bentley.

Foto: dpa-tmn/Julian Stratenschulte
 ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 23. Juni 2020: Digitaler Verbrenner im E-Auto: Animiertes Kaminfeuer im Tesla für alle, die es nach Heimeligkeit dürstet. Foto: Thomas Geiger/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Thomas Geiger vom 23. Juni 2020: Digitaler Verbrenner im E-Auto: Animiertes Kaminfeuer im Tesla für alle, die es nach Heimeligkeit dürstet. Foto: Thomas Geiger/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Thomas Geiger

Spaßig geben sich ein paar elektronische Extras, die Tesla in seinem Infotainment-System versteckt hat. So kann man sich ein virtuelles Kaminfeuer auf den großen Bildschirm in der Mittelkonsole zaubern und sogar seine Mitfahrer mit künstlichen Furzgeräuschen foppen. Da es allein beim geruchlosen Sound bleibt, haben sich die Amerikaner den Luft­erfrischer für danach gespart.

(dpa)
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