80 Jahre Tradition Vom Peugeot 301 zum 308

Köln · Seit acht Jahrzehnten fertig Peugeot Fahrzeuge, deren Typbezeichnung mit der Ziffer 3 beginnt. Das erste Modell, der 301, zeichnete sich durch große Variantenvielfalt aus, eine Eigenschaft, die seinem gleichnamigen Nachfolger von heute eher abgeht.

80 Jahre Peugeot: Vom 301 zum 308
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Als Vorreiter kompakter Familienfahrzeuge führte Peugeot vor 80 Jahren den Typ 301 ein. Die Basis für die Baureihe lieferte der Kleinwagen 201. Vor allem die unabhängige Vorderradaufhängung, die mit dem 201 weltweit erstmals in Großserie ging, sorgte für Furore. Der Peugeot 301 präsentierte sich damals mit konkurrenzloser Variantenvielfalt. Bis zu 20 verschiedene Karosserien waren werkseitig lieferbar, vom klassischen Viertürer bis zum mondänen Cabriolet, vom schicken, sogenannten Golf-Coupe bis zum sechssitzigen Van-Vorläufer Familiale und ab 1933 schließlich der 301 Eclipse als weltweit erstes Coupe-Cabriolet mit Metalldach.

Auch der 1936 vorgestellte Peugeot 302 war Ausdruck des Avantgardismus. Zwar gab es die Eclipse-Versionen jetzt nur noch bei den größeren Reihen 401 und 402, dafür zeigte sich der 302 als erstes Kompaktklassemodell in Stromlinienform. Eine Fortsetzung fand die kompakte Mittelklasse bei Peugeot erst im Jahr 1969. Jetzt lag es am Modell 304, die Rolle des Lückenfüllers zwischen dem kleineren Typ 204 und der stattlichen Limousine 404 zu übernehmen. Eine Aufgabe, die der 304 bravourös erledigte. So schrieb der vom 204 abgeleitete Kompakte Geschichte als erster Produktionsmillionär der Baureihe "3...", dies als Limousine, Kombi, Coupé und Cabriolet.

Tollkühne Entscheidung

Keine Experimente lautete die Devise bei der Vorstellung des 305, der mit klassischem Kofferraum vorfuhr statt mit zeitgeistigem Fließheck und fünfter Tür. Die Entscheidung, an der Stufenheckkarosserie festzuhalten, war tollkühn in einer Zeit als alle kompakten Konkurrenten auf die Heckklappe setzten. Die Kunden jedoch schätzten Peugeots Konservatismus. Bis 1989 liefen über 1,9 Millionen Peugeot 305 vom Band.

Die 306 Stufenhecklimousine ersetzte den Peugeot 305, der Kombi kleidete sich in italienischem Chic, die Drei- und Fünftürer zeigten sich eleganter als VW Golf oder Opel Astra und das bügelfreie Cabriolet avancierte zum vielfach preisgekrönten Designjuwel unter den Sonnenanbetern. Die erste Produktionsmillion erreichte der 306 rascher als bis dahin jeder andere Peugeot.

Rekordwert

Entsprechend groß waren die Erwartungen an den Peugeot 307, der als neuartige Hochdachkonstruktion 2001 seine Weltpremiere zelebrierte. Tatsächlich gelang es dem 307, sich von Golf, Astra und Focus zu differenzieren. Als drei- und fünftüriger Crossover zwischen konventioneller Kompaktlimousine und Minivan, mit bis zu siebensitziger Kombiversion SW sowie als erstes Coupe-Cabriolet der Kompaktklasse gelang dem 307 die Krönung der Baureihe "3...". Rund 4,6 Millionen Einheiten des 307 wurden in gut sechs Jahren verkauft, in Relation zur Produktionszeit ein Rekordwert nicht nur für Peugeot.

Dafür konnte der 2007 eingeführte Peugeot 308 die großen Stückzahlen seines Vorgängers nicht fortschreiben. Da half auch die Unterstützung durch den ersten echten Peugeot-Crossover, den 3008 aus dem Jahr 2009, nicht. Dennoch gelang es dem 3008 seine eigene Geschichte zu schreiben, zumal er als 3008 Hybrid4 der weltweit erste Dieselhybrid war. Nicht verhindern konnten 308 und 3008 den Absatzeinbruch für Peugeot auf dem kriselnden westeuropäischen Markt. Rettungswagen für die Marke soll deshalb ein neuer 301 für Wachstumsmärkte sein, ganz so wie am Anfang der Reihe "3..." als mit dem ersten 301 der Sprung aus der Depression gelang.

(SP-X/sgo/anch/csi)
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