"HistoriCar" im Landschaftspark Duisburg Alte Traumautos für Liebhaber

Duisburg · Mehr als 350 Aussteller aus ganz Deutschland und mehr als 10.000 Besucher an beiden Messetagen machten die "HistoriCar" im Landschaftspark Duisburg zu einer der größten Oldtimermessen in Deutschland.

Kleinwagen sind praktisch, haben einen geringen Verbrauch und sind somit für den Stadtverkehr bestens geeignet. Wer am Wochenende die Oldtimermesse "HistoriCar" besuchen wollte und in der Nähe des Landschaftsparkes auf Parkplatzsuche ging, konnte jedoch leicht ob der eigenen Autowahl ins Grübeln kommen - angesichts der überwältigenden Masse an Traumautos, die im-, am- und um den Landschaftspark Duisburg herum ausgestellt waren. Mehr als 350 Aussteller aus ganz Deutschland und mehr als 10.000 Besucher an beiden Messetagen machten die "HistoriCar" an diesem Wochenende zur viertgrößten Oldtimermesse in Deutschland. Die ausgestellten Modelle reichten von Klassikern der 30er und 40er Jahre über Sportwagen der 60er bis 80er Jahre bis zu Youngtimern der 90er.

Neben den ausgestellten Edelkarossen wie dem Shelby 427 S/C von 1965 machte vor allem der große Autoteilemarkt im Außenbereich des Stahlwerkes den Charme der Veranstaltung aus. Hier trafen sich Oldtimerliebhaber aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden, um in den Auslagen der Aussteller nach verwertbaren Bauteilen zu stöbern. "Ich komme jedes Jahr hier her", sagte Ulrich Ihend, der kurz zuvor einen Scheinwerfer für seinen KCC Cobra von 1956 erstanden hatte. "Wie Sie sehen können, lohnt es sich. Man findet immer mal wieder etwas, dass man selbst verbauen kann. Eine Messe ist für Oldiefans beinahe die einzige Möglichkeit, Teile zu finden. Alles was im Internet angeboten wird, ist völlig überteuert."

Ging es im Außenbereich noch um einzelne Bauteile, wurden in der Gebläsehalle fertig restaurierte Fahrzeuge angeboten. Dem unbedarften Besucher musste dabei auffallen, dass es sich beim Oldtimerkauf um eine gute Wertanlage handeln kann. Preise von über 100 000 Euro für Fahrzeuge aus den 60er Jahren waren eher die Regel als die Ausnahme. Raphael van Wiken ist einer der Besucher, die mit einer konkreten Kaufabsicht nach Duisburg gekommen waren. "Ich sammle alte Porsche und bin auf der Suche nach einem bestimmten Modell", sagte der Unternehmer aus Frankfurt. "Solche Autos findet man nicht einfach so. Die werden von Liebhabern an Liebhaber verkauft. Dabei geht es immer auch um Vertrauen."

Veranstalter Ralf Goray beschrieb das Erfolgsgeheimnis der "HistoriCar": "Unsere Veranstaltung hebt sich vor allem durch ihr Ambiente von anderen Automessen ab", so der bekennende Autoliebhaber, der in Dinslaken eine Restaurationswerkstatt für Oldtimer betreibt. "Stahl und Autos gehören zusammen. Der Landschaftspark macht diese Messe erst erfolgreich. Ich kann mir keinen besseren Rahmen für eine Automesse vorstellen." Die Messe war im übrigen nicht bloß Ziel für Autonarren. Es kamen auch Besucher einfach nur zum Schauen in den Duisburger Norden. "Ich kann mir so ein Auto sowieso nicht leisten", sagte Ralf Gamasch, der mit seinem Sohn im Landschaftspark unterwegs war. "Aber es ist doch Wahnsinn, wie wertvoll die teilweise heute noch sind. Ich wollte meinem Jungen einfach mal zeigen, was es alles so gibt."

(RP)
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