Derzeit sind die Preise stabil niedrig Zum Ferienstart wird Benzin wieder teurer

Die Benzinpreise haben sich seit Wochen kaum verändert. Das schont die Nerven der Autofahrer und ein wenig auch ihren Geldbeutel. Zum Beginn der Sommerferien befürchtet der ADAC aber wieder steigende Spritpreise.

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Am Mittwoch beginnen in Berlin als erstem Bundesland die Sommerferien. Einen Tag später folgen Brandenburg und Hamburg. Damit richtet sich der Blick von Millionen Auto-Urlaubern verstärkt auf die Benzinpreise.

Der Verdacht: Zum Beginn der Ferienzeit ziehen die Spritpreise wieder an. "Wir haben regelmäßig beobachtet, dass die Tankstellenbetreiber Reisewellen ausnutzen, um Preisaufschläge oberhalb von Kostensteigerungen durchzusetzen", sagt Kraftstoffexperte Jürgen Albrecht vom ADAC in München.

Doch bislang sind dafür noch keine Anzeichen erkennbar. Die Preise an den Tankstellen schwanken zwar kurzfristig sehr stark, teilweise um bis zu zehn Cent je Liter an einem Tag. Die Betreiber werten das als ein Zeichen von hartem Wettbewerb.

Das Preisniveau hat sich dadurch aber kaum verändert. Im bundesweiten Durchschnitt kostet die meistgetankte Sorte Superbenzin seit Wochen ungefähr 1,60 bis 1,61 Euro, Diesel 1,41 bis 1,42 Euro. Nicht einmal zu Ostern und Pfingsten ließen sich besonders dramatische Ausschläge feststellen.

Die Preise liegen damit ungefähr genauso hoch wie vor einem Jahr. Im Unterschied zum Vorjahr blieben die Autofahrer in diesem Jahr jedoch bislang vor neuen Rekordpreisen verschont, wie sie 2012 im Frühjahr und im Herbst zu verzeichnen waren. Da kostete Benzin an einzelnen Tagen deutlich mehr als 1,70 Euro je Liter.

Die Preise schwanken 2013 sehr viel weniger und könnten - so sich dieser Trend fortsetzt - im Durchschnitt unter dem Vorjahr bleiben. In den ersten fünf Monaten war Benzin um vier Cent je Liter billiger als im Durchschnitt des gesamten Vorjahres, bei Diesel waren es 5,4 Cent.

Den Autofahrern helfen die Rahmenbedingungen. Die Preise für Rohöl, die für gewöhnlich starken Schwankungen unterworfen sind, notieren seit vielen Wochen relativ stabil. Seit Anfang April haben sie einen schmalen Preiskorridor zwischen 99 und 103 Dollar je Barrel für die Nordsee-Sorte Brent kaum einmal verlassen.

Und auch der Dollarkurs hat sich nicht viel bewegt. Meistens lag er zwischen 1,29 und 1,32 Dollar für einen Euro. Erst in den vergangenen Tagen ist der Euro stärker geworden und zeitweise in Richtung 1,34 Dollar gestiegen. Das ist eher gut für den Autofahrer, denn damit wird Rohöl in Euro billiger. Der ADAC monierte umgehend, die Preise an den Tankstellen seien nun zu hoch.

Die Branche und die Autofahrer warten gespannt darauf, dass die Preismeldestelle beim Bundeskartellamt ihre Arbeit aufnimmt und die Benzinpreise online in Echtzeit über Smartphones und Navis abrufbar sind. Dadurch erhöht sich noch einmal die Transparenz im Markt. Die Auswirkungen sind allerdings noch nicht absehbar.

Die meisten Marktkenner vermuten, dass die Meldestelle noch vor der Bundestagswahl ihre Arbeit aufnimmt - schon weil das dem Wirtschaftsminister einen schönen Fernsehauftritt beschert.

Doch für die Sommerferien 2013, die am 11. September in Bayern enden, spielt das neue Instrumentarium noch keine Rolle.

(dpa/csi)
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