Unfallbilanz im ersten Halbjahr Zahl der Motorradtoten dramatisch angestiegen

Wiesbaden (RPO). 1809 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 141 Personen oder 8,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2010. Die Zahl der Toten unter den Motorradfahrern ist dramatisch angestiegen.

 Wenn es bei einem Unfall ernst wird, dann sind viele nicht für die erste Hilfe gerüstet.

Wenn es bei einem Unfall ernst wird, dann sind viele nicht für die erste Hilfe gerüstet.

Foto: Johannes Priester, gms

Fast genauso hoch war die Zunahme bei den Verletzten mit 8,1 Prozent auf etwa 182.800 Personen. Insgesamt musste die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aber weniger Unfälle aufnehmen als im ersten Halbjahr 2010.

Mit einer Gesamtzahl von rund 1,12 Millionen verringerte sich die Zahl der Unfälle in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent. Davon gab es bei 980.000 Unfällen ausschließlich Sachschaden (minus 3,5 Prozent), bei 142.900 Unfällen (plus 8,8 Prozent) kamen Personen zu Schaden. Die Entwicklung des Unfallgeschehens im ersten Halbjahr 2011 ist zum Teil auf sehr unterschiedliche Witterungsbedingungen im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.

In elf Bundesländern starben von Januar bis Juni 2011 mehr Menschen bei Straßenverkehrsunfällen als im ersten Halbjahr 2010. Besonders stark war die Zunahme in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 29 Prozent.

Bezogen auf eine Million Einwohner kamen im ersten Halbjahr 2011 durchschnittlich 22 Straßenverkehrsteilnehmer ums Leben. Das größte Risiko im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, bestand in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Mecklenburg-Vorpommern mit 43 Getöteten je eine Million Einwohner, gefolgt von Brandenburg mit 36 und Sachsen-Anhalt mit 35.

Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die Werte in den drei Stadtstaaten, die aber aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen. Ebenfalls niedrig war das Risiko in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein mit jeweils 16 Getöteten je eine Million Einwohner.

Für den Zeitraum Januar bis Mai 2011 liegen schon tiefer gegliederte Ergebnisse vor. Diese zeigen, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres vor allem wesentlich mehr Benutzer von Motorzweirädern im Straßenverkehr ums Leben kamen (plus 32 Prozent). Auch bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren gab es einen starken Anstieg der Getöteten.

Nachdem in den letzten beiden Jahren in dieser Altersgruppe eine besonders positive Entwicklung zu verzeichnen war, starben in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 20 Jugendliche mehr durch einen Unfall als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (plus 63 Prozent).

Im Monat Juni 2011 erfasste die Polizei in Deutschland rund 193.900 Straßenverkehrsunfälle, 1,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Bei rund 29.200 Unfällen mit Personenschaden (minus 5,1 Prozent) wurden 344 Menschen tödlich verletzt, zwölf Personen weniger als im Juni 2010. Die Zahl der Verletzten ist um 3,8 Prozent auf etwa 37.100 zurückgegangen.

(rpo/nbe)
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