Caravan Salon in Düsseldorf XXL-Reisemobile und Luxus-Wohnwagen

Düsseldorf · Luxus und Camping sind kein Widerspruch - das zeigen die Hersteller auf dem Caravan-Salon. Dort sind Reisemobile in Lastwagengröße zu sehen, die Marmorkacheln haben und ein Vermögen kosten. Der Wohnwagen der Zukunft könnte Weinkühler und Sonnendeck an Bord haben.

Caravan Salon 2013: Knaus zeigt Wohnwagen der Zukunft
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Caravan Salon 2013: Knaus zeigt Wohnwagen der Zukunft

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Ein Reisemobil mit Marmorfliesen, Heimkino und Sauna: Auch auf der Reise zum Ende der Welt kann sich der Camping-Urlauber mit Komfort und purem Luxus umgeben. Lastwagengroße Luxusliner machen es möglich, mit weichen Sesseln und sogar einer Garage für den Porsche im Heck. Auf der Düsseldorfer Freizeitmesse Caravan Salon (Publikumstage: 31. August bis 8. September) stehen etwa 1800 Reisemobile und Wohnwagen aller Klassen in den Messehallen.

Nach oben, im Luxussegment, gibt es kein Limit. Auch für den Wohnwagen-Urlauber sind Neuheiten dabei: Ein Zelt etwa, das sich mit Hilfe von Überdruck selbst aufbaut und dann per Reißverschluss an den Wohnwagen angedockt wird.

Preise starten ab 827.000 Euro

Zu den Anbietern für puren Luxus auf Rädern gehört der Reisemobilhersteller Variomobil, der auf der Messe unter anderem ein zwölf Meter langes Apartment auf Rädern zeigt. Im Wohnbereich des "Alkoven 1200" stehen mokkafarbene Ledersofas, das Bad ist so versteckt, dass es auf Anhieb nicht zu sehen ist. Die Preise für solche XXL-Modelle von Variomobil starten bei 827.000 Euro.

Frank Mix, Geschäftsführer von Variomobil, meint, es gebe viele Leute, die von Haus aus "über den Background verfügen" und die beruflich so viel unterwegs sind, dass sie den Urlaub im Refugium verbringen wollen - auf einem Boot oder eben im Edel-Reisemobil. 15 bis 20 Fahrzeuge baut der Hersteller aus Bohmte bei Osnabrück im Jahr. Keines ist von der Stange. "Es ist sein Zuhause", sagt Mix über die Beziehung zwischen Luxus-Gefährt und den betuchten Kunden.

Es geht aber auch einige Nummern kleiner. Generell liegen Reisemobile im Trend, gefragt sind voll ausgebaute Kastenwagen und Vans, die kompakt sind und auf kleinem Raum viel bieten. Der hessische Hersteller la strada offeriert solche edlen Modelle. Der Kunde kann zum Beispiel aus fünf Möbeldekoren und zehn Polsterstoffen wählen.

Nur etwa ein Viertel der ausgestellten Modelle auf der Messe sind nach Schätzung von Kennern klassische Wohnwagen. Das Caravaning wird oft mit spießigen Gardinchen an den Fenstern und Gelsenkirchener Barock in Verbindung gebracht. Dass es auch hip zugehen kann im Anhänger, zeigt die Firma Knaus Tabbert mit dem "Caravisio".

Design einer Jacht

Dieser Wohnwagen der Zukunft hat das Design einer Jacht: Die Heckklappe lässt sich als Sonnendach ausfahren. Eine Glasschiebetür öffnet den Raum, und fernsehen kann man drinnen und draußen. Ein Weinkühler ist eingebaut. "Das ist lifestylig", sagt Mario Volklandt, der für das Produkt- und Markenmanagement von Knaus Tabbert zuständig ist. Mehr als 20 Firmen haben sich beteiligt und Ideen für den Wohnwagen von morgen entwickelt. Das windschnittige Stück ist ein Einzelexemplar, nicht verkäuflich und hat deshalb auch keinen Preis.

Einer der ganz kleinen Caravans auf der Messe für mobile Freizeit ist der Wohnwagen "Cowley" des britischen Autoherstellers Mini. Schon ein Kleinwagen kann den chiliroten Anhänger ziehen. Der Wohnwagen besteht aus Schlaffläche und Fächern auf der Grundfläche. Unter der Heckklappe versteckt sich eine kleine Küche mit Holzfächern.

"Maximales Reisevergnügen bei minimaler Grundfläche", sagt der Hersteller. Für Dauercamper sei der knubbelige Winzling nicht geeignet, aber für Individualisten und spontane Menschen. "Wenn Sie mal den Sonnenuntergang genießen wollen."

570 Aussteller sind mit 120 Caravan- und Reisemobilmarken vertreten. Die Messe hat auch einen großen Zubehörbereich, das Angebot reicht von Wischerblättern zum Fensterputzen über Rucksäcke, Heizöfen, Toiletten oder Zelte zum Wohnwagen. Auch Reiseziele, Campingplätze oder Stellplätze werben für sich. Etwa 160 000 Besucher werden an den zehn Messetagen erwartet.

(dpa)
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