Fotos Warum Autofahrer ihrer Tankstelle treu bleiben
Vor dem Hintergrund gestiegener Spritpreise untersuchte das Marktforschungsinstitut PULS das Tankverhalten der Deutschen und ging insbesondere der Frage nach, weshalb sich Kunden für bestimmte Tankstellen entscheiden. Dazu wurden über 2.000 Autofahrer befragt.
Rund die Hälfte der Befragten, so die Studie, tankt regelmäßig bei Markentankstellen, ein weiteres Drittel der Autofahrer bei freien Tankstellen. Die restlichen Befragten konnten sich nicht auf einen der beiden Typen festlegen.
Markentankstellen haben in Deutschland beim Kunden deutlich die Nase vorn. Wer einen Run auf die Billigtankstellen erwartet, sieht sich getäuscht.
Nur 13,8 Prozent der Kunden von Markentankstellen überlegen, wegen der hohen Spritpreise die Tankstelle zu wechseln. PULS-Geschäftsführer Konrad Weßner: "Die Autofahrer bleiben ihren Tankstellen offensichtlich weitgehend treu. Die Schnäppchenjagd hält sich in Grenzen."
Dies führt Auto-Experte Weßner in erster Linie auf die scharfen und voneinander differenzierten Profile zurück, die die Tankstellenkonzerne entwickelt haben. Laut PULS-Studie honorieren die Kunden etwa bei Shell die Bonusprogramme.
Aral profitiert vom Image als Qualitätsanbieter, OMV und Total schätzen die Autofahrer vor allem für das freundliche Servicepersonal.
Der Wettbewerbsvorteil der freien Tankstellen ist eindeutig der günstige Spritpreis. "Tankstelle ist inzwischen nicht Tankstelle, obwohl das eigentliche Produkt austauschbar ist", so Weßner. So hat jeder Kunde seine Gründe, "seiner" Tankstelle treu zu bleiben.
Während die hohen Spritpreise keine großen Wanderungen zwischen den Benzinanbietern auslösen, denken die Autofahrer bei weiter steigenden Benzinkosten jedoch generell über Alternativen nach.
So ist für 17,9 Prozent der Autofahrer bei einem Spritpreis von 1,50 Euro (pro Liter Normalbenzin) und für weitere 24,2 Prozent bei einem Spritpreis von 2.00 Euro eine Schmerzgrenze erreicht.
Als Alternativen zum Auto nannten 39 Prozent der Befragten die Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß...
...29,1 Prozent die Bildung von Fahrgemeinschaften und...
...28,4 Prozent halten die verstärkte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für denkbar.
Auch alternative Antriebsformen kommen in Frage. 59,2 Prozent sehen in Fahrzeugen mit Gasantrieb eine Möglichkeit, 26,4 Prozent in Fahrzeugen mit Hybridantrieb (Mehrfachnennungen möglich).