Dienst „We“ soll nur Elektromobile anbieten VW wagt Neustart beim Carsharing
Düsseldorf · VW will größer in den wachsenden Carsharing-Markt einsteigen und plant erste Angebote in Deutschland im kommenden Jahr.
„Wir sind der Überzeugung, dass der Carsharing-Markt noch Potenzial hat“, sagte Marken-Vertriebschef Jürgen Stackmann am Mittwoch in Berlin. Die Flotte des neuen Angebots soll komplett aus Elektrofahrzeugen bestehen. Im Jahr 2020 will der Autobauer das Angebot auch auf europäische, nordamerikanische und asiatische Metropolen ausdehnen.
Volkswagen will über die WE getaufte Kundenplattform nicht nur Elektroautos, sondern auch andere Fahrzeuge auf Abruf anbieten.
Neben Pkw-Modellen, unter anderem aus der neuen I.D.-Familie, sollen auch elektrische Micromobile verfügbar sein. Als Vorbild dienen die Konzeptstudien Streetmate und Cityskater, zwei Roller für den Stadtverkehr.
Volkswagen ist spät dran mit großangelegtem Carsharing. Daimler mit Car2go und BMW mit Drivenow sind seit Jahren die Platzhirsche in Deutschland und legen ihre Mobilitätsdienste derzeit komplett zusammen. Die Deutsche Bahn ist mit dem stationsgebundenen Flinkster im Geschäft.
Für VW ist der neue Dienst keine Premiere im Carsharing-Geschäft: 2012 startet der Konzern in Hannover mit der Marke Quicar, stellte das Projekt vier Jahre später mangels Erfolg wieder ein. Seit 2013 ist VW jedoch am holländischen Anbieter Greenwheels beteiligt, der auch in Deutschland aktiv ist. Zudem zählt mit der Submarke MOIA ein Mobilitätsdienstleister zum Portfolio der Norddeutschen.
VW ist zudem an mehreren Mobilitätsunternehmen weltweit beteiligt oder kooperiert mit solchen, die Carsharing anbieten. Unter Ex-Chef Matthias Müller hatte der Volkswagen-Konzern das Ziel ausgegeben, zu einem weltweit führenden Mobilitätsanbieter werden zu wollen.